Fischessen des MKV Abschied von den Prinzenpaaren in Zivil

Mönchengladbach · Einige Stunden, nachdem das letzte „Halt Pohl“ und „All Rheydt“ verklungen ist, treffen sich die Karnevalisten ohne Ornat und Uniform zum Fischessen im Handelshof.

Niersia Martina, Kinderprinz Lukas, MKV-Chef Gert Kartheuser, Kinderprinzessin Lara und Prinz Dirk I. (v.l.) beim Fischessen im Handelshof.

Niersia Martina, Kinderprinz Lukas, MKV-Chef Gert Kartheuser, Kinderprinzessin Lara und Prinz Dirk I. (v.l.) beim Fischessen im Handelshof.

Foto: Denise Brenneis

„Ich will ja keinen Termin hervorheben, aber Altweiber war schon gut, weil ich als Erste reden durfte“, sagt Lara Gauls. „Es war ein tolles Erlebnis, das ich niemals vergessen werde“, sagt Lukas Leuer und fügt mit Blick auf Lara hinzu: „Dir möchte ich ganz besonders danken, es war schön mit dir zusammen.“ Kein Stottern, kein Stocken, keine Karteikärtchen. Freie Rede, fließend und selbstbewusst. Fast könnte man vergessen, dass da vorne ein 14-Jähriger und eine 13-Jährige stehen. Das Publikum schmilzt dahin. Wieder einmal. Ein letztes Mal. Denn die Session ist vorbei – und somit auch die Regenschaft des Kinderprinzenpaars. Als Lukas II. und Lara I. haben die beiden souverän die Säle in Stimmung gebracht. Vor allem mit ihrem Lied „Für den Karneval“ und dessen besonderer Choreografie. Ob er sich vorstellen könne, mal großer Prinz zu werden, fragt Gert Kartheuser, Vorsitzender des Mönchengladbacher Karnevalsverbands (MKV). Lukas lächelt. Ja, er kann.

Es ist gute Tradition, dass Aschermittwoch, wenn alles vorbei ist, beim Fischessen noch einmal alle zusammenkommen, die in der Session Akteure oder Unterstützer waren. Keine Kostüme, keine Kappen, keine Uniformen. Ort des Geschehens ist das Restaurant des Handelshofs, Gastgeber ist aber der MKV. „Ich freue mich immer, wenn ich die Einladung bekomme“, sagt Handelshof-Chef Joachim Potrykus.

Kertheuser, der nach drei Jahrzehnten Bernd Gothe an der Spitze des MKV abgelöst hat, zieht Bilanz seiner ersten Session, erinnert an den verhagelten Rathaussturm mit dem Kinderhoppeditz Niklas Quade als Höhepunkt und spricht viel Dank aus: den Aktiven in den Vereinen und Garden, Unterstützern wie Hartmut Wnuck (Stadtsparkasse), Veit Luxem (Volksbank) oder Michael Hollmann (Bolten), Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners und Polizeipräsident Mathis Wiesselmann, die alle dabei sind, begrüßt Bürgermeisterin Petra Heinen-Dauber und den Landtagsabgeordneten Jochen Klenner, bevor er dem Prinzenpaar das Mikro weitergibt.

Auch das große Prinzenpaar Martina und Dirk Weise hat die Tollitäten-Roben abgelegt (auf Teneriffa kommen sie jetzt noch einmal zum Einsatz). „Es war eine tolle Zeit“, sagen beide. Um Entzugserscheinungen zu vermeiden, werde der Hofstaat einmal pro Woche eine Runde um den Block mit ihnen fahren. Bevor der Fisch serviert wird, hat Joachim Potrykus noch einige beeindruckende Zahlen aus der Kamellebud des Handelshofs, in der sich die Karnevalisten für den Veilchendienstagszug eindecken: 1,3 Millionen Tütchen Popcorn, jeweils 675 Tonnen Mini-Schokoriegel und Speckseile, 18 Tonnen Bonbons und 60 Tonnen Kunstbälle seien geworfen worden. Manches davon von Potrykus selbst: Er fuhr auf dem Wagen der Rheinischen Post mit – und war begeistert.
Denisa Richters

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