Rosenmontag in Mönchengladbach Warum es erstmals einen „Sternaufmarsch“ vor dem Rathaussturm gibt

Mönchengladbach · Rosenmontag nehmen die Karnevalisten auf dem Weg zum Marktplatz neue Routen. Das kommt nicht überall gut an. Weshalb die Strecke geändert wurde.

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Foto: bauch, jana (jaba)

Der Veilchendienstagszug wird diesmal wegen Baustellen in Teilen eine andere Route nehmen. Und auch vor dem Rathaussturm am Rosenmontag in Rheydt werden andere Wege eingeschlagen. Statt eines Zugs der Gesellschaften soll es erstmals einen „Sternaufmarsch“ geben, wie Thorsten Neumann, Sprecher des Mönchengladbacher Karnevalsverbands (MKV) bestätigt. Die Karnevalisten starten dabei an vier Punkten in der nahen Umgebung und ziehen von dort zum Rheydter Marktplatz, wo sie sich für den Rathaussturm versammeln. Die Startpunkte sind der Marienplatz, das Hugo-Junkers-Gymnasium, der Paritätische und der Parkplatz an der Gracht. Mit musikalischer Begleitung geht es zum Marktplatz. Kamelle sollen ausschließlich dort und nicht auf dem Weg geworfen werden. Auch das ist neu.

Noch bevor der MKV den Sternaufmarsch vorstellen und die Hintergründe erklären konnte, landeten Informationen dazu im Internet. Und dort traf die neue Strecke auf wenig Begeisterung: „Welch‘ ein Schwachsinn“, heißt es so oder ähnlich mehrfach im sozialen Netzwerk Facebook. Es wirke „schnell, kostengünstig, lieblos, gefährlich“, meint eine Nutzerin. Eine andere schreibt, dass damit das Chaos programmiert sei. Und wieder andere vermuten glatt, dass Rheydt „möglichst unattraktiv“ und der Zug kaputt gemacht werden solle.

Neumann erklärt zu den Hintergründen, dass der alte Zugweg „nicht mehr zeitgemäß“ sei. Die Besucherzahlen seien in Vor-Corona-Jahren „drastisch rückläufig“ gewesen. Mit dem neuen Format sollen mehr Menschen angesprochen werden. Die alte Strecke sei zu lang gewesen. Auch seien Zuschauer von einer Kreuzung zur nächsten gehetzt. Nun gebe es eine zentrale Stelle, an der das große Treiben stattfindet und die Jecken – Besucher wie Zugteilnehmer – bündelt.

Neumann betont, die Entscheidung beruhe auf einem Gemeinschaftsbeschluss und werde von allen Gesellschaften getragen. Auch sei sie ein klarer Zuspruch für den jecken Rosenmontag in Rheydt. „Wir wollen, dass in Rheydt Karneval stattfindet. Wir wollen feiern“, versichert er.

Rathaussturm am Rosenmontag 2020 in Mönchengladbach-Rheydt
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Rathaussturm am Rosenmontag 2020 in Mönchengladbach-Rheydt

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Foto: Bauch, Jana (jaba)

Der langjährige MKV-Chef und heutige Ehrenvorsitzende Bernd Gothe, tief verwurzelt im Rheydter Karneval, ist hingegen nicht überzeugt vom Sternaufmarsch. Bei sinkenden Besucher- und Teilnehmerzahlen müsse gerade mit einem Zug ein starkes Zeichen für den Karneval in Rheydt gesetzt werden, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Durch das Aufteilen der Gruppen geschehe aber das Gegenteil: „Wir brauchen einen großen Zug, in dem die Rheydter Gesellschaften gemeinsam und kraftvoll auftreten“, sagt Gothe. Nur so könnten weitere Menschen für den Karneval begeistert werden.

Der Zeitplan für den Rosenmontag in Rheydt sieht vor, dass die Gesellschaften gegen 11.11 Uhr an ihren Punkten losgehen, während zeitgleich auf dem Markt das Programm samt Moderation beginnt. Der Rathaussturm ist für etwa 11.50 Uhr angesetzt.