Karneval in Mönchengladbach Jecke Ekstase im Holter Zelt

Nach der Sitzung der KG Immer lustig spielten die Bläck Fööss ein Konzert, das das Publikum zum Tanzen, Singen und Springen brachte. Zuvor standen kölsche Stars wie die Rheinveilchen und der Tuppes vom Land auf der Bühne.

 Das Tanzkorps der Kölner Rheinveilchen beeindruckte die Karnevalisten bei der Sitzung der KG Immer Lustig Holt mit spektakulären Hebefiguren.

Das Tanzkorps der Kölner Rheinveilchen beeindruckte die Karnevalisten bei der Sitzung der KG Immer Lustig Holt mit spektakulären Hebefiguren.

Foto: Denise Brenneis

Die noch junge Session hat ihren ersten Höhepunkt zu verzeichnen. Was die KG Immer lustig Holt im Festzelt an der Immelmannstraße auf die Bühne brachte, das ist im Mönchengladbacher Karneval im November einmalig.

Nach beinahe vier Stunden Sitzungsprogramm spielten die Bläck Fööss ein rund 45-minütiges Konzert und sangen ihre größten Hits. Die fast 1000 Gäste tanzten vor der Bühne, standen auf den Stühlen und sangen als größter Chor der Stadt stimmgewaltig mit. Das war Karneval vom Feinsten. Doch auch die Sitzung zuvor war gespickt mit prominenten Künstlern. Das einzige, das fehlte, waren die Orden. „Sie sind nicht rechtzeitig fertiggeworden, also haben wir improvisiert“, sagte Schatzmeister Torsten Jansen. Und so gab es kurzerhand Bierdeckel mit bunten Aufklebern am blau-weißen Band.

Den Auftakt bestritt die Funkengarde Erkelenz. Solomariechen Hannah Ryssen zeigte eine rasante Darbietung, ehe die Tanzgarde anspruchsvolle Hebefiguren präsentierte. Der „Tuppes vom Land“, ein Redner, der in Mönchengladbach nur ganz selten zu sehen ist, in Köln aber zu den Stars gehört, beeindruckte mit einer Reimrede alter Schule. Aktuelle Themen wie Horst Seehofer, das Dieselfahrverbot und Fußball fehlten da nicht. Aber auch die Gesellschaft wurde kritisiert. Neulich habe ein Kunde im Hofladen gefragt, ob die Äpfel vegan seien. „Der Verkäufer antwortete ganz nett, nee die füllen wir mit Mett“, erzählte der Tuppes und erklärte: „Die Jugend glaubt gewiss, dass der Vorname von Goethe Fack Ju is´“. Das Prinzenpaar Dirk I. und Niersia Martina zeigte bei seinem Besuch, dass es sich auf den großen Bühnen wohlfühlt. „Auf diesen Auftritt habe ich mich den ganzen Tag gefreut“, verriet der Prinz. „Dirk hat mir immer erzählt, was hier für ein tolles Publikum ist“, sagte Niersia Martina, die von Präsidentin Rita Gehlen immer wieder als „Neuling“ bezeichnet wurde.

Das Rednerduo „Willi und Ernst“, führte als Rentner ein verrücktes Zwiegespräch und die Mennekrather heizten den Jecken mit Coverhits vergangener Karnevalssessionen ordentlich ein. Das Publikum sang lautstark mit und nahm Fahrt auf. In diese Stimmung hinein zog das Tanzkorps Kölner Rheinveilchen. In drei Tänzen zeigten sie, warum sie zur Spitze des Kölner Karnevals gehören. Hebefiguren bis in die dritte Etage und Würfe von einem Bühnenrand zum anderen gehören bei ihnen zum Standardprogramm. Besonders beeindrucken konnte ihr Ausnahmemariechen Laura Frambach. Das Publikum jubelte.

Dann begann der große Höhepunkt des Abends. Kaum standen die Bläck Fööss auf der Bühne, startete die Party. Das Publikum war nicht mehr zu halten. „Mer bruche keiner“, „Kaffeebud“, „Drink doch eine met“ und „Dat Wasser vun Kölle“ sind nur ein kleiner Teil der Hits, die die Bläck Fööss in Holt sangen. Aus der vorher bereits guten Stimmung wurde karnevalistische Ekstase. Im kommenden Jahr wird Brings das Konzert nach der Sitzung spielen.

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