Karnevalsparty der Awo Im Schatten von Tante JU feierten "Leev Marie und die jecke 100"

Mönchengladbach · Marie Juchacz stand im Mittelpunkt der Karnevalsparty der Arbeiterwohlfahrt, Verkörpert wurde sie vom ehemaligen Karnevalsprinzen Norbert Bude.

 Die Awo feierte im Hugo-Junkers-Hangar eine rauschende Karnevalsparty unter dem Motto "Leev Marie und die jecke 100".

Die Awo feierte im Hugo-Junkers-Hangar eine rauschende Karnevalsparty unter dem Motto "Leev Marie und die jecke 100".

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Noch eine Woche bis Altweiberfastnacht und schon stand eine Frau im Mittelpunkt einer Karnevalsparty: Die 1879 geborene Marie Juchacz bildete das Motto des Karnevalsfestes, das der AWO-Kreisverband Mönchengladbach für seine festen und ehrenamtlichen Mitarbeiter veranstaltete. Passt auch prima: Marie Juchacz gründete vor genau 100 Jahren die Arbeiterwohlfahrt und ist aktuell mit einer Wanderausstellung präsent in Mönchengladbach. Also lautete das Motto der Party auch: „Leev Marie und die jecke 100“.

Angemeldet waren 190 Gäste, es kamen geschätzt noch einige mehr. Und gefeiert wurde an einem sehr besonderen Ort: dem Hugo-Junkers-Hangar, Heimat einer anderen alten Dame. Dezente Dekoration auf den langen Tischen und auf der Bühne, Fingerfood, Currywurst und Getränke, serviert von Noi-Catering, sowie karnevalistische Musik – alles war da, was man für eine gelungene fast (groß-)familiäre Party braucht. Und außerdem: Marie Antoinette, Charlie Chaplin, ein Hummer, Piraten, Seemänner, Hofdamen, Schönheitsköniginnen, Blumenkinder, Biene Maja, Indios, Schmetterlinge und anderes Getier – mit viel Liebe zum Detail hatten sich die Mitarbeiter karnevalistisch verwandelt.

Und Marie Juchacz tauchte gleich mehrfach auf: als Pappaufsteller, neben dem sich die Gäste in der Fotobox abbilden lassen konnten, und zweimal in höchst lebendiger Form. Präsidiumsvorsitzender der AWO, Norbert Bude, hatte es sich nicht nehmen lassen, als ältere Damenfassung von Juchacz zu erscheinen. Im schwarzen Kostüm und blickdichten Strumpfhosen, mit grauen Haaren und der Brille wirbelte er auf und vor der Bühne herum und war ganz und gar Marie. Uwe Bohlen, Vorstand der AWO, gab die Arbeiter-Marie im grauen Kittel. Bude moderierte den Abend – neben den Muppets (Thomas Schulitz und Uwe Bohlen), die immer wieder mal ihre Kommentare auf der Leinwand abgaben.

„Schön, nach 100 Jahren wieder hier zu sein“, sagte Bude alias Juchacz und blieb in seiner Rolle: „Halt Pohl heißt das hier? Ich komm ja nicht von hier.“ In der Realität war es Bude, der die Reihe der Karnevalsfeste für die AWO – es sind übrigens jetzt drei, also „eine Tradition“ – initiierte, als er vor drei Jahren Karnevalsprinz war. Eigens für Marie Juchacz hatte Geschäftsbereichsleiterin Nicole Wilms das Lied „Leev Marie“ geschrieben, das Wilms, Barbara Gersmann, Norbert Bude, Thomas Schulitz und Uwe Bohlen zur Freude aller auf der Bühne präsentierten.

Das Tambourcorps Neuwerk gab eine Kostprobe seines Könnens („ne, wat schön, wat für die Seele“, seufzte Bude als Marie) und die Showtanzgruppe „Surprise & Fantasy“ von der Karnevalsgesellschaft Alles Onger ene Hoot zeigte ihre ausdrucksstarken und akrobatischen Tänze. Weiterer Höhepunkt des Abends: das Stadtprinzenpaar schaute vorbei und prämierte das beste Kostüm.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort