Mönchengladbach So jeck waren die Veedel am Rosenmontag

Mönchengladbach · Trotz des teils stürmischen Wetters zogen in vier Stadtteilen Umzüge durch die Straßen. Die Jecken nahmen es gelassen.

Mönchengladbach: So war der Rosenmontag 2019
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So waren die Rosenmontagszüge 2019 in Mönchengladbach So waren die Rosenmontagszüge 2019 in Mönchengladbach

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Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Hardt Wer jeck ist, startet seinen Zug auch zu einer jecken Zeit – egal, was kommen mag: In Hardt zogen die Karnevalisten trotz Nieselregens und stürmischer Aussichten tapfer ab 11 Uhr durch die Straßen. Schon nach wenigen Minuten pappten Konfetti und nasse Luftschlangen auf den Motorhauben der Zugfahrzeuge, blies der Wind Bonbons und Popcorntütchen durch die Luft – und wer etwas wollte, der musste sich nicht nur bücken, auch mal einem Plastikball hinterher rennen.

Bestens gerüstet für das Wetter war die Fußgruppe, die sich als eine Art Badezimmer mit Duschhaube und Duschvorhang verhüllt durch Hardt bewegte. Wer bei der Kostümwahl nicht so vorausschauend war, der warf sich einen Regenponcho übers Outfit. Und wenn auch daran nicht gedacht wurde, half nur eines: einfach tanzen. Entweder zu den vielen kölschen Liedern oder dem Techno-Schlager, der hier und da von den Wagen zu hören war. Ganz nach dem Motto, das auf einem der Wagen stand: „Nur die Hardten kommen in den Garten.“

Neuwerk Das Wetter am Rosenmontag bescherte dem einen oder anderen Jecken in Neuwerk und Bettrath wohl durchaus unschöne Sorgenfalten auf der Stirn. Obwohl einige Stunden befürchtet wurde, dass der Zug in diesem Jahr aufgrund des Wetters ausfallen könnte, zog er – mit einer Stunde Verspätung – dann allen Widrigkeiten zum Trotz doch noch. Gestartet am Haus Lütz, zog der Veedelszug der KG Uehllöeker Neuwerk 1936 quer durch Bettrath und Neuwerk, um an der Mehrzweckhalle sein traditionelles Ende zu finden und mit allen jecken Karnevalsfreunden den Rosenmontag gebührend zu feiern.

Die Kostüme der einzelnen Zuggruppen waren auch in diesem Jahr bis ins Detail durchdacht. So präsentierten sich Regenwolken, Mauerblümchen und Sonnenblumen zwischen den zahlreichen Musikgruppen und hielten sich mit ihrem Wurfgut nicht zurück. „Ich komme eigentlich aus Wickrath, aber wir sind am Rosenmontag gerne hier in Neuwerk. Der Zug ist immer bunt und super einfallsreich. Auch wenn er im Gegensatz zu anderen recht kurz ist, wird hier Jahr für Jahr das Beste rausgeholt“, sagte Sabrina Wolfs, die den Zug gemeinsam mit ihren Cousinen besuchte. Auch den Bettrathern schien der Zug große Freude zu bereiten. Dafür reichte ein Blick auf die Bereiche rund um die Traditionskneipen Schürkens, Schippers und dem Haus Spass – hier war vor lauter feierwütigen Zuschauern kaum ein Durchkommen.

Wanlo Der Rosenmontagszug in Wanlo ist kein großer, trotzdem ist er seit vielen Jahren ein Highlight für die Wanloer und die Bewohner der umliegenden Dörfer wie Wickrath und Wickrathberg. Doch gerade das macht ihn zu etwas Besonderem – die Atmosphäre ist warm und familiär, man kennt sich. Genau das ist es, was auch Vera Quack vom Käferclub Odenkirchen am Rosenmontag in Wanlo mag. „Wir haben in diesem Jahr eine Kooperation mit der Karnevalsgesellschaft Wanloer Ströpp. Sie sind gestern bei uns in Odenkirchen mitgelaufen, dafür sind wir heute hier eingeladen“, sagte sie. „Prinz und Bauer kommen nämlich aus Odenkirchen, die Prinzessin aus Wanlo. Der Zug ist zwar nicht so groß, doch die Stimmung ist super. Alle Beteiligten und auch die Zuschauer sind extrem nett und herzlich. Genau deshalb bin ich auch lieber zu Fuß unterwegs als auf einem Wagen – da ist man näher an den Leuten am Straßenrand.“

Insgesamt 16 Gruppen waren am Zug in Wanlo beteiligt, darunter sechs Wagen. Nach dem etwa einstündigen Veedelszoch, der die Plattenstraße hinunter und dann wieder rauf zurück zum Kirchplatz führte, ging es für die Karnevalsfans noch in die Mehrzweckhalle, wo um 16.30 Uhr der Rosenmontagsball stattfand.

Pesch Es gibt Tage, da hat es etwas Gutes, spät dran zu sein. In Pesch zog der kleine Zug erst ab 14 Uhr durch die Straßen, von Regen und Sturm war da nichts mehr zu sehen. Die bunten Kostüme der zehn Gruppen funkelten in der Sonne noch schöner, die Mülltüten, die sich die Kinder der Tanzgarde über ihre Hüte gezogen hatten, hätte es nicht gebraucht. Weil die Große Pescher KG Halt Uut am Vortag bei dem Zug in Hardterbroich mitgezogen war, waren die Hardterbroicher in diesem Jahr eingeladen und zogen bei den Peschern mit. Kleine Grüppchen säumten den Straßenrand und sammelten begeistert Kamelle ein. „Man kann hier nicht die Massen erwarten, aber wir machen den Zug vor allem für die Kleinen“, sagte Marcus Jans, Pressesprecher der KG. Auch gebe es im Viertel einige Menschen mit Migrationshintergrund, die man beim Zug einbinden wolle. Giovanni Strauss und Sohn Gino (5) waren am Straßenrand mit dabei, „weil wir Karnevalisten sind“, sagte der Vater. Sein Fazit? „Der Zug war wieder sehr gut. Klein, aber fein!“

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