Mönchengladbach In Holt bebt das Zelt: Fünf Stunden Spitzen-Karneval

Mönchengladbach · Das Tanzcorps Kölner Rheinveilchen zeigte spektakuläre Tänze, und die Paveier gaben ein 45-minütiges Konzert.

 Die Kölschrocker von Brings heizten den Jecken im Holter Zelt ordentlich ein. Sie waren der Auftakt für eine überragende Sitzung.

Die Kölschrocker von Brings heizten den Jecken im Holter Zelt ordentlich ein. Sie waren der Auftakt für eine überragende Sitzung.

Foto: Detlef Ilgner

Am Ende waren die über 1000 Jecken im Holter Festzelt an der Immelmannstraße einfach nur glücklich. Sie hatten eine Karnevalssitzung erlebt, wie es sie in Mönchengladbach nur ganz selten gibt. Über fünf Stunden Karneval vom Feinsten hatten dem Publikum einiges abverlangt. Zum Auftakt gab es ein Hoppedizerwachen der besonderen Art. Auf einer riesigen LED-Leinwand zeigte die Gesellschaft Kurzfilme über den Karneval in Venedig, Trinidad, Rio und Köln und kam zu dem Schluss: "Nirgendwo ist es besser als in Holt."

Die Kölschrocker von Brings heizten dem Publikum als erste Band des Abends ordentlich ein und schon beim zweiten Lied blieb niemand mehr sitzen. Die Jecken im Zelt sangen, tanzten und sprangen, was das Zeug hielt. Beim "Kölsche Jung" schienen sie die Gruppe sogar beinahe zu übertönen. "Ne Knallkopp" berichtete anschließend von seiner Ehefrau und Freunden aus der Kneipe. "Heute Morgen habe ich Kaffee mit Red Bull getrunken. Als ich auf der Autobahn war, habe ich gemerkt, dass ich gar kein Auto dabei hatte", erzählte er.

Einen deutlichen Abfall zum ansonsten hohen Niveau lieferte die Gruppe "Schäng". Sie sang statt Karnevalsliedern unpassende Ballermannhits. Als anschließend die Funkengarde Erkelenz Blau-Weiß auf der Bühne stand, merkte ihr Kommandant an: "Jetzt gibt es wieder Tradition." Das prächtige Tanzcorps zeigte zwei Tänze mit schwierigen Hebungen und tollen Figuren. Redner Wolfgang Trepper ließ sich über das Fernsehprogramm und Schlagerstars von einst aus. Eigentlich tat er nichts anderes, als die Wahrheit zu sagen, doch packte es so geschickt ein, dass manch einem vor Lachen die Tränen in die Augen schossen. "Früher konnte man nur den Leuten Schreiben, die man wirklich kannte", war nur eine seiner Aussagen. Die Rabaue und die Parodieshow des Heddemer Dreigestirns brachten die Stimmung im Festzelt zum Kochen.

Mitten rein in diese Atmosphäre kam das Tanzcorps Kölner Rheinveilchen. Mit spektakulären Flugeinlagen bis knapp unter die Zeltdecke und von einem Bühnenende zum anderen sorgten sie für atemberaubende Momente. Ausnahmemariechen Ilka Strenge war in Bestform und heizte zwischendurch immer wieder das Publikum an.

Eigentlich hätte die Sitzung nach dem Tanz auch zu Ende sein können, doch die KG Immer lustig setzte noch einen oben drauf. Im zweiten Teil, dem sogenannten "Sitzungskonzert", spielten die Paveier einen 45-minütigen Auftritt mit neuen und alten Hits. Das Publikum feierte ausgelassen mit und ging danach erschöpft nach Hause.

(cli)
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