Mönchengladbach Karneval traf Sport bei der Stadtmeisterschaft im Gardetanz
Mönchengladbach · Es ist, als käme eine riesige Familie zusammen. Die meisten kennen sich und begrüßen sich herzlich. Das Garde- und Schautanzturnier NRW, das die Tanz-Sport-Freunde stets in der Krahnendonkhalle ausrichten, ist ein großes Treffen von Tänzern und die Gelegenheit, Freundschaften zu pflegen. Doch es geht auch um knallharten Sport. Innerhalb des Tanzturniers ermitteln die Gladbacher Garden ihre Stadtmeister in diversen Disziplinen.
"Wir haben rund 700 Teilnehmer. Besonders schön ist, dass viele heimische Vereine dabei sind", sagt Klaus-Peter Schmitz, Sportwart des Stadtsportbundes.
Obwohl die Meisterschaft eigentlich eine reine Sportveranstaltung für Tanzsportvereine ist, dürfen auch Karnevalsgesellschaften teilnehmen. Und die sind mit den Sportlern auf Augenhöhe, die Wettkämpfe gehen knapp aus. "Das Turnier gehört zu den größten Meisterschaften in NRW", sagt Klaus-Peter Schmitz. Deshalb wird es ab dem kommenden Jahr neu organisiert. "Wir werden das Turnier auf zwei Tage aufteilen. Samstags tanzt die Jugend, sonntags die Hauptklasse", kündigt Schmitz an. So wird ein flüssigerer Ablauf gewährleistet. Die fünfte Stadtmeisterschaft dauerte wegen der großen Teilnehmerzahl nämlich rund elf Stunden.
Um zehn Uhr gestartet, erfuhren die Teilnehmer in den Jugenddisziplinen erst am späten Nachmittag, wer gewonnen hat. Die eigentlich riesige Bühne in der Krahnendonkhalle war da fast zu klein. "Das ist wie bei einem riesigen Mariechenabend", sagte Monika Ferfers, Betreuerin der Rheer Knöppkes, als sie die vielen Kinder sah. Für die Starter ist es ein Anreiz, dass jeder Tanz mit einem Pokal belohnt wird. Weil es nicht nur um Spaß, sondern auch um Sport geht, gibt es harte Regeln. So gab es auch mehrere Disqualifikationen, weil zum Beispiel die falsche CD vorlag und eine Garde nicht pünktlich am Start erschien. In ihren Bewertungen schauen die Punktrichter ganz genau hin. Neben Punkten für den Tanz gibt es auch welche für die Uniform.
Ein optischer Höhepunkt des Turniers war die KG Gemütlichkeit Kerpen. Mit ihren schwierigen Hebungen und Sprüngen stehen sie den großen Kölner Tanzcorps in nichts nach. Deshalb wurden sie bei ihrem Auftritt vor der Jury sogar von ihren Konkurrenten lautstark angefeuert und bekamen für ihre herausragende Darbietung jede Menge Applaus. Ungewöhnlich war die Darbietung von Julia Reich, einem Schautanz-Solomariechen aus Oberhausen. Sie tanzte mit einem Regenschirm. Dafür gab es im Freundschaftsturnier den ersten Platz. Was wirklich zählte, waren die Stadtmeister. Da gab es zwei Überraschnungen. Zum ersten Mal konnte Laura Cremanns von der 1. Venner KG den Titel im Garde-Solotanz erreichen, die Gelb-Blauen Funken setzten sich im Gardetanz mit Hebungen durch.
