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Mönchengladbach Kampf gegen die Nutria-Plage

Mönchengladbach · Schon seit Jahren bekämpfen Stadt, Niersverband und Jäger die Biberratten-Population in der Stadt – mit geringem Erfolg: Noch immer gibt es zu viele von ihnen. Schuld sind auch Parkbesucher, die sie füttern.

Schädlinge in Haus und Garten
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Foto: dapd, dapd

Schon seit Jahren bekämpfen Stadt, Niersverband und Jäger die Biberratten-Population in der Stadt — mit geringem Erfolg: Noch immer gibt es zu viele von ihnen. Schuld sind auch Parkbesucher, die sie füttern.

Gerhard Maas vom Naturschutzbund Mönchengladbach ist ein Tierfreund. Doch eine Spezies weckt bei ihm eher Zorn denn Liebe. "Sie sind einfach nur schädlich, eine Seuche", sagt Maas. Er spricht von den Biberratten (auch: Nutrias), die sich Maas' Einschätzung zufolge seit Jahren rapide im Stadtgebiet, insbesondere an der Niers, vermehren.

"Sie fressen Baumstämme kahl, vernichten Maisernten und ganze Ufer- und Böschungsbereiche, wodurch sie Überschwemmungen verursachen und Vögel ihrer Heimat berauben", beklagt er. "Insbesondere in den Niederlanden leiden Umwelt und Landwirte — weil wir zu wenig gegen diese Tiere unternehmen, sie oft von Parkbesuchern und Spaziergängern noch gefüttert werden."

Biberratten erreichen eine Körperlänge von bis zu 65 Zentimetern und wiegen ausgewachsen zwischen acht und zehn Kilogramm. Eigentlich stammen sie aus Südamerika, doch längst bevölkern sie auch die hiesigen Flüsse, Seen, Teiche und Sümpfe.

In den Gräben von Schloss Rheydt

"Im Jahr bewegt eine Nutria ein bis zwei Kubikmeter Erdreich. Das führt zu mannigfachen Problemen. Nutrias sind insbesondere dafür verantwortlich, dass Dämme porös und marode werden", sagt Franz-Josef Friedrich jun., der Vorsitzende der Mönchengladbacher Kreisjägerschaft. "Erschwerend kommt hinzu: Vom Gesetz her gelten sie eigentlich nicht als jagdbares Tier. Aufgrund einer Sondererlaubnis dürfen sie aber inzwischen das ganze Jahr über gejagt werden."

Schon seit Jahren bemühen sich die Jäger in enger Kooperation mit dem Niersverband, die Population einzudämmen. "Die Nutria-Problematik besteht schon lange", bestätigt die Pressesprecherin des Niersverbandes, Margit Heinz, gegenüber der RP. Einen starken Populationszuwachs verzeichnet der Verband Heinz zufolge allerdings nicht. "Diese Einschätzung beruht allerdings nicht auf soliden Zahlen, sondern darauf, dass wir gegenwärtig nicht mehr Nutrias fangen als in der Vergangenheit."

Auch die Stadt weiß um die Problematik. "Insbesondere in den Gräben von Schloss Rheydt leben viele, aber auch überall entlang der Niers. Viele Spaziergänger freuen sich über die Tiere und füttern sie leider, da einige ziemlich zahm sind", erklärt Stadtsprecher Dirk Rütten. Ausdrücklich weist Rütten darauf hin, dass das Füttern nicht erlaubt ist.

In Paragraf sechs der städtischen Straßen- und Anlagenverordnung heißt es: "Das Füttern von Tauben und anderen wildlebenden Tieren auf Straßen und in Anlagen ist untersagt." Ein Verstoß kann mit einer Geldbuße bis zu 1000 Euro geahndet werden.

(RP/rl/top/ac)
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