Mönchengladbach Kai (7) traf ins Schwarze

Mönchengladbach · Ein Mal im JHQ schießen – diese einmalige Chance nutzten gestern 18 RP-Leser. Und das war längst nicht alles. So wurde die Führung übers JHQ-Gelände kurzweilig. Der Standortkommandant begleitete die Gruppe persönlich.

Ein Mal im JHQ schießen — diese einmalige Chance nutzten gestern 18 RP-Leser. Und das war längst nicht alles. So wurde die Führung übers JHQ-Gelände kurzweilig. Der Standortkommandant begleitete die Gruppe persönlich.

Es wurde gekauft, gelöscht und geschossen - zumindest fast. Die 18 Gewinner, die im Rahmen der RP-Aktion "Gladbach mal anders" ermittelt worden waren, hatten bei der Führung über das 400 Hektar große Gelände der Vereinigten Hauptquartiere (Joint Headquarters) in Rheindahlen allen sicherheitstechnischen Einschränkungen zum Trotz ihre Freude.

Dabei wurden sie von Oberstleutnant Colonel Duncan Bedding gleich persönlich begrüßt. Der Standortkommandant gab nicht nur einen kurzen Überblick über diese "Stadt in der Stadt", überraschend begleitete er auch die Führung, die von Helga Heine, der Sprecherin der britischen Streitkräfte im JHQ, souverän geleitet wurde. Mit Cookies und Tea gestärkt, ging es für die Teilnehmer per Bus erstmal zum Einkaufen. Im "NAAFI-Shopping-Center", dem größten Einkaufszentrum des JHQ, können jedoch ausschließlich die britischen Soldaten und Familien einkaufen, wie Helga Heine zum Bedauern der Besucher informierte. Angesichts überdimensionaler Chipstüten oder Zwei-Liter-Flaschen Whiskey geriet so mancher ins Staunen.

Es sollte brennen

Wenige Meter entfernt sollte jedoch ein ganz anderer Brand gelöscht werden. Thorsten Lowis, "Fire Fighter" der JHQ-eigenen Feuerwache, veranschaulichte, wie man richtig löscht, wobei er damit weniger Mühe hatte, als das Wasser mittels einer Gaszufuhr zum Brennen zu bringen. "Die Feuerwehr soll ja auch Löschen, keine Brände legen", scherzten die Zuschauer. Die richtige Grundstimmung für das anschließende Schießvergnügen. Auf das freuten sich Lars (12) und Kai (7) Bialy schon den ganzen Morgen — und nicht nur sie. Auf die Frage, wer denn nicht schießen wolle, blieben alle Arme unten.

Per Sturmgewehr ins Schwarze

Nach einer kurzen Einführung hieß es dann: Ran an die Gewehre! Geschossen wurde mit einem SA-80-Sturmgewehr, das die britischen Soldaten heute noch verwenden. Keine Sorge: Der Schuss wurde lediglich simuliert. An vier Stationen legten sich die Besucher auf die Rampe im abgedunkelten Schießkino. Dann zielten sie mit den verkabelten Gewehren auf eine riesige Computerleinwand. "Das war gar nicht leicht im Liegen", befand Michaele Schneider mit schmerzenden Ellenbogen. Lars und Kai hatten von jeweils 20 Schüssen immerhin zweimal ins Schwarze getroffen. "Und das, obwohl ich erst sieben bin", freute sich Kai.

"Wenn man Gladbach stilllegen würde, könnte man hier weiter leben. Hier gibt es alles", zeigte sich Reinhard Beumers aus Korschenbroich beeindruckt. "Schade, dass das JHQ abgegeben wird. Es gehört zu Gladbach dazu", bedauerte Bruno Panglisch und ergänzte: "Es gab nie Reibungspunkte, zudem hat es viele Arbeitsplätze gesichert."

(RP)
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