Mönchengladbach Junge Oecotrophologen kochen für Diabetiker

Mönchengladbach · Seit zehn Jahren organisiert Prof. Dr. Peter Kronsbein an der Hochschule Beratungsangebote für insulinpflichtige Diabetiker.

 Drei der am Beratungsseminar beteiligten Oecotrophologie-Studentinnen (von links: Li Jane Sorgnitt, Lara Rosenau, Aziza Belgardt) mit Professor Dr. Peter Kronsbein und Arbeitsmaterial.

Drei der am Beratungsseminar beteiligten Oecotrophologie-Studentinnen (von links: Li Jane Sorgnitt, Lara Rosenau, Aziza Belgardt) mit Professor Dr. Peter Kronsbein und Arbeitsmaterial.

Foto: Isa Raupold

Im zweiten Obergeschoss des Gebäudes Rheydter Straße 277 befindet sich der Beratungs- und Schulungsraum für das geplante "Convivium". Damit heben die Initiatoren um Professor Dr. Peter Kronsbein hervor, dass es dabei auch zu essen gibt, nicht nur fachliche Ratschläge für Menschen um oder über 65, die im Kampf gegen die Stoffwechselerkrankung Diabetes auf Insulinspritzen angewiesen sind.

Es gibt eine kleine Küche, Flipcharts-Tafeln, Tische und Stühle. Dort werden ab Aschermittwoch, 18. Februar (bis einschließlich 24. Februar), fünf bis sechs ältere Diabetiker nützliche Ratschläge erhalten: von Professor Kronsbein und dem Arzt Prof. Dr. Norbert Ludwig, aber auch von Studierenden, die zwischen 20 und 25 Jahre alt sind.

"Seit zehn Jahren bieten wir dieses Beratungsprogramm an, überwiegend in der Hochschule, aber auch auswärts wie in der Familienbildungsstätte, in Köln oder auch in Bad Nauheim", erinnert sich Initiator Kronsbein, der im Fachbereich Oecotrophologie für Methodik und Didaktik der Beratung zuständig ist. Ein Plakat listet Symptome auf, die Diabetiker oft aufweisen. "Man bekommt: Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, Heißhunger, weiche Knie", ist dort zu lesen. Daneben steht: "Man ist: unruhig, zittrig, verwirrt, aggressiv".

Prof. Kronsbein ist sehr zufrieden mit dem doppelten Nutzen des fünftägigen Seminars, das am 18., 19., 20., 23. und 24. Februar in diesem Raum angeboten wird. Dafür werden fünf bis sechs Diabetiker, die Insulin spritzen müssen, gesucht. "Das Convivium ist ein sehr effizienter Beitrag zur Ausbildung der Studierenden, aber auch sehr wertvoll für die Patienten, die teilnehmen", hebt Kronsbein hervor.

Bei der Beratung im Seminar wird es um Broteinheiten, Über- und Unterzuckerung gehen. Ganz wesentlich sind Tipps zur Ernährung und Essenszubereitung. Zur Erläuterung von Kohlenhydrat-Mengen dienen auf Kunststofftellern dekorativ abgebildete Speisen - acht Erdbeeren sind beispielsweise für die Bildung von Blutzucker ebenso relevant wie eine halbe Scheibe Schwarzbrot oder eine mittelgroße Kartoffel.

"Wir sind während des Semesters gut vorbereitet worden auf das Beratungsseminar", sagt die 25-jährige Studentin Li Jane Sorgnitt aus dem fünften Semester. Sie nimmt bereits zum zweiten Mal an einem Diabetes-Beratungsseminar teil. Sorgnitt und ihre Kommilitonen haben Fachliteratur gewälzt, recherchiert und sich einmal die Woche im Seminar getroffen. "Dabei üben die Studierenden - sieben weibliche, ein männlicher - auch Rollenspiele untereinander. "Die älteren Studenten geben ihre Erfahrungen dabei an die Juniors weiter", berichtet Kronsbein.

Zum Convivium zugelassen sind Patienten die mobil sind. "Sie können durchaus auf Rollator oder Rollstuhl angewiesen sein", erklärt der Professor. Schließlich hat das Gebäude, in dem der Fachbereich Oecotrophologie untergebracht ist, einen Aufzug. "Alles ist behindertengerecht", betont Kronsbein.

Beim Convivium wird nicht nur über Essen gesprochen, die angehenden Oecotrophologinnen kochen auch in der hochschuleigenen Küche. Und essen zusammen mit den Teilnehmern. Die Beratung ist kostenfrei, nur für das Essen an den fünf Tagen müssen die Teilnehmer einen Obolus in Höhe von insgesamt 40 Euro zahlen.

Anmeldung und weitere Info bei Professor Dr. Peter Kronsbein, Telefon 02161 186-5396; E-Mail an: peter.kronsbein@hsnr.de

(RP)
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