Mönchengladbach Junge Männer gestehen im Prozess Überfall auf Gladbacher

Mönchengladbach · Die Vorwürfe sind erheblich: Unter anderem wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung müssen sich seit gestern zwei 22 und 23 Jahre alte Männer vor der Ersten Strafkammer des Landgerichts verantworten. Sie stammen aus Somalia und dem Kongo. Bereits zu Prozessbeginn legten sie ein Geständnis ab. Ausführlich erinnerten sie sich an die Tatnacht, als sie nach einem Zechgelage in einem Gladbacher Lokal das Opfer in dessen Wohnung überfielen und beraubten.

Gemeinsam gezecht

In der Nacht zum 21. Januar trafen sich die Angeklagten zunächst in einer Diskothek und tranken hauptsächlich Wodka. Joints wurden geraucht, berichtete der 22-jährige Somalier. Dann verließen sie die Diskothek und suchten ein anderes Lokal auf. Hier trafen sie auf einen Bekannten des 22-Jährigen, den sie später überfielen. Die drei Männer zechten zusammen weiter. Kurz verschwanden der 22-Jährige und das spätere Opfer zwischendurch. Der 22-Jährige hatte gebeten, ob er "etwas" (Drogen) haben könne. In der Wohnung des späteren Opfers bekam der 22-Jährige Speed aus dessen Vorrat. Die zwei kamen anschließend in das Lokal zurück.

Später verließen alle drei die Gaststätte und gingen zusammen in die nahe gelegene Wohnung des Opfers. Sie hatten kaum die Wohnung betreten, als der 23-jährige Kongolese den Gastgeber mit einem Faustschlag attackierte, so der Mitangeklagte in seinem Geständnis. Dabei ging ein Glas zu Bruch. Das Opfer habe sich zwar gewehrt. "Aber der Mann bekam Tritte und Schläge von uns beiden", so der 22-Jährige. "Mit einem Kabel habe ich den Mann gefesselt", gab der Somalier außerdem zu. Der Mitangeklagte habe in die Taschen des Wohnungsinhabers gegriffen und das Geld rausgeholt. "Das haben wir hinterher geteilt", so der 22-Jährige. Eine versuchte Vergewaltigung des Opfers bestritt er allerdings.

Der Mitangeklagte bestätigte im Wesentlichen dessen Aussage, will aber gesehen haben, dass der 22-Jährige das Opfer außerdem mit einem Messer und einem Hammer angegriffen habe. Dann habe der Somalier dem Opfer die Hose heruntergezogen und es mit Öl besprüht. "Danach bin ich gegangen, habe aber vor dem Haus auf ihn gewartet", so der ältere Angeklagte.

Der Prozess wird fortgesetzt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort