Mönchengladbach Junge Männer bedrohten Radfahrer mit Pistole

Mönchengladbach · Nachts und frühmorgens im Wonnemonat Mai sollen zwei junge Männer in Erkelenz Passanten und Radfahrer überfallen, verletzt und beraubt haben. Deshalb müssen sich demnächst ein 21-jähriger Azubi und dessen gleichaltriger Kumpel vor der Ersten Jugendkammer des Mönchengladbacher Landgerichts verantworten.

Zunächst soll der künftige Kfz-Mechatroniker am Morgen des 18. Mai in der Nähe des Schulrings allein unterwegs gewesen sein, so die Staatsanwaltschaft. Als ihm damals eine Radfahrerin begegnete, soll er eine Pistole auf die junge Frau gerichtet und sie bedroht haben: "Geld her, oder ich knall dich ab".

Doch das Opfer ließ sich nicht beeindrucken. Sie habe kein Geld, soll die Radfahrerin geantwortet haben. Aber der "Abzieher" ließ nicht locker. "Doch du hast Geld, ich hab Hunger, ich will was zu Essen kaufen". Die Erkelenzerin gab ihm aber nur einen Zehneuro-Schein. In Wirklichkeit habe sie damals 100 Euro besessen, so die Radfahrerin später.

Nur sechs Tage danach lauerte der der 21-Jährige erneut einer Radfahrerin auf. Aber diesmal war der Azubi nachts in Begleitung des zweiten Angeklagten unterwegs. Auch dieses Opfer sollen die Täter mit einer Pistole bedroht haben. Die Radfahrerin gab den beiden ihre Handtasche, in der sich ein Führerschein und Bankkarten befanden, so das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen. Kurz danach sollen die beiden Männer ein Pärchen auf einer Parkbank in einer Erkelenzer Grünanlage überfallen haben.

Als ein Opfer sich weigerte "Sachen" herauszugeben,zog der Azubi die Druckluftpistole und schoss. Anschließend nahm er dem Opfer die Geldbörse aus der Hand. Außerdem ließ er noch ein Handy von der Parkbank mitgehen. Dann verschwanden die Täter. Nur zehn Minuten später wurden die beiden Erkelenzer im Rahmen einer Nahbereichsfahndung von der Polizei festgenommen.

Der Auszubildende hatte im Hosenbund die Pistole versteckt. In der Hosentasche des Komplizen entdeckten die Polizeibeamten einen Nothammer. Die "Abzieher" sollen damals die Raubüberfälle ohne weiteres zugegeben haben. In der Vergangenheit waren die jungen Männer strafrechtlich kaum aufgefallen. Aber demnächst stehen sie als Handtaschenräuber vorm Mönchengladbacher Landgericht.

(RP)
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