Serie Was Macht Eigentlich? Joseph Goebbels' entlarvende Abiturrede

1945, in den letzten Kriegstagen, saß Alfred Feldges, gerade 17 geworden und noch zum Frontdienst einberufen, im von den Russen Stück für Stück eroberten Berlin im Schützengraben. Am 20. April hörte er dort über Lautsprecher die letzte Rede mit den Durchhalteparolen des Mannes, der an derselben Schule wie er gewesen war und dort 1917 sein Abitur gemacht hatte, als Jahrgangs-Bester: Joseph Goebbels, nun Reichspropagandaminister.

Ein Vierteljahrhundert später hat Alfred Feldges, Leiter des Hugo-Junkers-Gymnasiums, das Manuskript der Rede bekommen, die Joseph Goebbels 1917 bei der Abiturfeier in Rheydt gehalten hat. Feldges hat sie intensiv analysiert — und dabei festgestellt, "dass sich vieles daraus in den Reden wiederfindet, die Goebbels später gehalten hat".

Für Alfred Feldges war dies Anlass, sich in zahlreichen Vorträgen bei seinen Rotariern oder etwa auch der Otto-von-Bylandt-Gesellschaft ("Goebbels und die Juden — vom Antisemitismus zum Holocaust") mit der Rolle des engen Vertrauten Adolf Hitlers auseinanderzusetzen. Der Schlüssel zum Verständnis der dramatischen Entwicklung von Joseph Goebbels in seinen frühen Jahren" liege in Rheydt, sagt Alfred Feldges.

(oes)
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