Mönchengladbach Johanniter: Bethesda ist gut aufgestellt

Mönchengladbach · Die Verantwortlichen des neuen Trägers erklärten gestern, wie sie das Krankenhaus neu ausrichten wollen, was sich alles ändern soll und was aus den Mitarbeitern wird. Das Bethesda verhandelte nicht nur mit evangelischen Trägern.

Mönchengladbach: Johanniter: Bethesda ist gut aufgestellt
Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Das Bethesda wird ab dem 1. Januar nicht mehr vom Gemeindeverband der Evangelischen Kirchengemeinden, sondern von der Johanniter GmbH aus Berlin betrieben. Doch allzu gravierend sollen die Veränderungen nicht sein, wie gestern Dr. Jörg Blattmann, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Johanniter bei einem Pressegespräch versicherte.

"Alle Verträge mit Mitarbeitern und Mietern laufen weiter — und zwar ohne Schutzfrist", versicherte Blattmann. Das bedeutet: Die rund 400 Mitarbeiter werden übernommen und bekommen dasselbe Gehalt wie bisher. Und auch bei der Struktur des Hauses sieht der neue Träger keinen unmittelbaren Handlungsbedarf: "Wir sehen aktuell keine Notwendigkeiten an der Ausrichtung des Krankenhauses etwas zu verändern", sagte Blattmann.

In Gesprächen mit allen Chefärzten und Bereichsleitern soll in den kommenden Wochen ausgelotet werden, was sich in dem 350-Betten-Haus ändern soll. "Das Bethesda ist für uns ein Glücksfall, weil es gut aufgestellt ist. Dies ist keine Sanierungsübernahme. Der bisherige Träger hat rechtzeitig aus einer Position der Stärke eine strategische Entscheidung getroffen", so der Johanniter-Geschäftsführer. Warum diese Entscheidung gleichwohl notwendig war, erläuterte Pfarrer Dirk Sasse, der als Vorsitzender der Verbandsvertretung für den bisherigen Träger sprach. "Alle, die sich mit dem Krankenhauswesen beschäftigen, prophezeien, dass es Häuser dieser Größe in wenigen Jahren in Deutschland kaum noch geben wird."

Darum habe man rechtzeitig beschlossen, nach einem größeren Partner zu suchen. Es seien viele Gespräche geführt worden — nicht nur mit evangelischen Trägern. "Es war natürlich nach 158 Jahren, in denen das Bethesda ein evangelisches Krankenhaus war, unsere Präferenz, einen evangelischen Träger zu finden. Aber uns war klar, dass es auch ein anderer Gesellschafter hätte werden können."

Von Synergieeffekten wird das Bethesda vor allem durch die schiere Größe des neuen Trägers profitieren, der zwölf weitere Krankenhäuser, vor allem in Nord- und Mitteldeutschland betreibt und einen guten Ruf genießt. Unmittelbaren Austausch mit den anderen Johanniter-Häusern wird es hingegen kaum geben. Denn die nächsten liegen in Duisburg und Bonn.

Das Bethesda hatte zuletzt in großem Stile angebaut. Das mache sich inzwischen auch bei den Patientenzahlen bemerkbar. "Wir werden am Ende des Jahres gut 1000 Patienten mehr behandelt haben als im Vorjahr", sagt der bisherige Geschäftsführer Walter Schiller, der während des Übernahmeprozesses im Amt bleibt. Der Ärztliche Direktor Dr. Christian Anger sieht das Haus nicht nur wegen der jüngsten Zahlen auf dem richtigen Weg. In der Diabetologie und Gynäkologie beschreite das Bethesda neue Wege, was sich schon bald auszahlen werde. Anger: "Wir stehen gut da und blicken nun dank des neuen Trägers mit noch professionelleren Strukturen in eine gute Zukunft."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort