Mönchengladbach JHQ: Bauminister schaltet sich ein

Mönchengladbach · Zehn Wochen nach seiner Amtsübernahme beschäftigt sich NRW-Bauminister Harry Kurt Voigtsberger mit dem JHQ. Der Minister führte in der vergangenen Woche ein erstes Gespräch mit Oberbürgermeister Norbert Bude über den in den kommenden Jahren leer stehenden Stadtteil im Hardter Wald.

 NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger befürchtet wirtschaftliche Benachteiligungen für NRW.

NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger befürchtet wirtschaftliche Benachteiligungen für NRW.

Foto: ddp

Das Ergebnis: "Ich möchte mir das vor Ort ansehen", sagte Voigtsberger auf der Expo Real in München auf RP-Nachfrage. Das JHQ wird demnach zur Chefsache. Vertreter des Ministeriums saßen bereits bei der ersten Expertenrunde zur Folgenutzung des JHQ im vergangenen Februar mit am Tisch. Die nächsten Runden sollen Anfang 2011 beginnen.

Nach den derzeit aktuellen Plänen sollen die letzten Soldaten das JHQ spätestens im Jahr 2016 verlassen. Dann steht die riesige Militärbrache leer. Minister Voigtsberger betonte, bevor man neue Flächen für Gewerbe oder ähnliches erschließe, solle man zunächst nach Brachen suchen und sie umwidmen. "Direkt auf die grüne Wiese zu gehen ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit", sagte Voigtsberger, der zudem erklärte: "Ich sehe mich als Unterstützer und Dienstleister, die Probleme anzugehen."

Derweil bewirbt die Stadt das JHQ mit 420 Hektar Platz erstmals auf der internationalen Gewerbeimmobilienmesse Expo Real in München. Offenbar erregte das Areal erste Aufmerksamkeit bei Projektentwicklern und Investoren. Demnach meldete sich ein erster Interessent zum Thema Freizeitnutzung bei den Vertretern der Stadt am Messestand in München. "Es ist wichtig, das JHQ jetzt frühzeitig auf den Markt zu bringen", sagte Oberbürgermeister Norbert Bude. "Jetzt haben wir noch Zeit."

In der Frage nach den Kosten spielt die Zeit für die Stadt. Denn wenn die britische Rheinarmee die Immobilien an den Bund zurückgibt, verwaltet die Bundesagentur für Immobilienaufgaben (Bima) die Flächen. Sie ist dazu verpflichtet, das Areal permanent zu sichern, zum Beispiel gegen Vandalismus. Je länger Verhandlungen über Verkaufspreise mit Investoren oder der Stadt dauern, umso teurer wird es demnach für die Bima, das Gelände weiter zu sichern.

Wie es um den Boden im JHQ bestellt ist, soll demnächst feststehen. OB Bude erklärte, eine Gefährdungsabschätzung werde gerade in Auftrag gegeben.

(RP)
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