Mönchengladbach Islamschule: Regierung will Eickenern helfen

Mönchengladbach · Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) will den Widerstand gegen die geplante Gründung der Islamschule durch den Verein "Einladung zum Paradies" in Eicken unterstützen.

 NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider rechnet mit einer "moderaten Erhöhung" der Arbeitslosigkeit.

NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider rechnet mit einer "moderaten Erhöhung" der Arbeitslosigkeit.

Foto: dapd, APN

"Aus Sicht der Regierung ist die Islamschule bei der Bevölkerung in Mönchengladbach nicht willkommen", sagte Schneider gestern am Rande seines Besuchs zum Fastenbrechen in der Moschee an der Duvenstraße. "Was mir nicht gefällt, ist die Ausübung des Glaubens für politische Zwecke. Aus diesem Grund ist die Gründung der Islamschule in Mönchengladbach nicht in unserem Interesse. Wenn das politische System und grundgesetzliche Rechte in Frage gestellt werden, dann ist Gegenwehr erforderlich." Das schade auch einer durchdachten Integrationspolitik. Daher werde man versuchen, die Gründung des Islamzentrums zu verhindern.

"Keine Pauschalverurteilungen"

Gleichzeitig mahnte der Minister zur Besonnenheit gegenüber Muslimen. "Sie haben ein Anrecht darauf, ihre Religion auszuleben", sagte Schneider, der seinen Besuch zum Fastenbrechen beim Verein Diyanet in Mülfort so beschrieb: "Das hat etwas mit der Würdigung des Islams zu tun." In NRW leben 1,4 Millionen Muslime. Die Regierung werde versuchen, diejenigen, die ihre Religion wahrnehmen wollen, abzuteilen von denen, die ihre Religion missbrauchen wollen.

Schneiders Staatssekretärin für Integration, Zülfiye Kaykin, hatte sich am Abend mit Eickener Bürgern getroffen, die in dieser Woche eine Bürgerinitiative gründen wollen. Das Gespräch sei sehr konstruktiv verlaufen. In ihrem Ziel, Informationen über den Verein und die Islamschule zu erhalten, sagte die Staatssekretärin den Bürgern ihre Unterstützung zu. Sie wolle den Informationsfluss aus dem Innenministerium sicher stellen. "Ich warne aber vor Pauschalverurteilungen", sagte Zülfiye Kaykin. Sie hob die Chancen hervor, die der Prozess biete und riet dazu, Migranten-Organisationen in den Kommunikationsprozess mit Eickener Bürgern einzubinden. "Es ist wichtig, dass die demokratischen Kräfte zusammenstehen", sagte die Staatssekretärin.

Bezirksvorsteher Reinhold Schiffers, der an dem Gespräch teilnahm, erklärte: "Ich hatte einen guten Eindruck von dem Gespräch." Wichtig sei es, ein Auge auf die Schule zu haben, aber auch die Grundrechte zu wahren.

(RP)
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