Was macht eigentlich? In den Verein geht man ein Leben lang

1938 geboren - das heißt, Walter Hützen hat den Zweiten Weltkrieg noch erlebt. Die schlimme Bombennacht im August 1943 in Rheydt, nach der der Vater ihn und seine Mutter zu Freunden nach Wetzlar schickte - wo gleich am ersten Tage seine neue Schule ausgebombt wurde. Es folgten drei Jahre im Dorf Heinde bei Hildesheim - wo die Dorfschule bereits geschlossen war, der Rektor jedoch vorzüglichen Privatunterricht erteilte.

1947 kehrte die Familie nach Rheydt zurück, wo der Vater die zerstörte Textilfabrik Bausch & Hützen wieder aufbaute, die später — wie viele andere Textilunternehmen — nicht überlebte.

Walter Hützens erster Lehrer nach der Rückkehr 1948 an der Volksschule in Odenkirchen war Hans Segschneider, der ihn 1974, (da war er schon Vorsitzender des Fußballkreises), zur kommunalen Neugliederung zum Stadtsportbund holte. "Ich vertrat die Wickrather Vereine bei den Gesprächen mit dem alten Gladbach und Rheydt. "Es war eine interessante Zeit, aber nicht einfach, die unterschiedlichen Interessen zusammenzubringen." Aber es klappte, und als am 27. Januar 1975 in der Kaiser-Friedrich-Halle der neue Stadtsportbund im neuen, größeren Mönchengladbach gegründet wurde, wählten die Vereinsvertreter Walter Hützen als Vizepräsidenten. 1993 gab er dieses Amt auf, weil die zunehmenden Aufgaben in den Fußballverbänden ihn immer mehr forderten.

Doch Mönchengladbacher bzw. Odenkirchener ist er immer geblieben. Und bis heute beim TuS Wickrath. "Sicher haben die Vereine heute Konkurrenz durch Sportstudios und andere freie Anbieter. Aber ein Verein ist etwas anderes. Dort geht man eine Bindung ein und sucht Freundschaften. In den Verein geht man ein Leben lang", sagt er und sieht die Konkurrenz "nicht so dramatisch".

(oes)
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