Högden Im Mai wird ein Baum gesetzt
Högden · Es ist genau am Mittelpunkt des Dorfes. Oder besser: dieser Straße, die entfernte Ähnlichkeite mit einem Dorf besitzt, nur viel kleiner ist. Jedenfalls, genau in der Mitte steht er, der Stolz des Dorfes.
Der Maibaum, der pünktlich zum 1. Mai gesetzt wird. An diesem Punkt der Straße kann man ohne Probleme rechts das eine Ende des Dorfes erblicken, und links das andere Ende.
Wie es sich für eine Maifeier gehört, wird auch eine Maikönigin gewählt. Manchmal auch eher bestimmt, in Högden regelt das kein Grundgesetz. In diesem Jahr haben sich die Dorfbewohner gleich für drei Damen entschieden. Maria Könen (84), Gertrud Pesch (86) und Käthe Höntges (80) sind die drei ältesten Damen im Dorf.
Käthe Höntges hat praktisch ihr ganzes Leben in dem Dorf verbracht. Und sie erinnert sich gerne daran, wie früher der Maibaum besorgt wurde: "Damals hat die ganze Honschaft mit dem Fahrrad eine Tour durch die Wälder gemacht. Das Ziel war der Trietenbroich. Da wurde dann getrunken und anschließend eine Birke geklaut." Da war der Maibaum. Heute jedoch, sagt sie, wird die Birke ganz ordnungsgemäß gekauft beim Forstamt und dann geschmückt.
Morgen jedoch ist es vorbei mit dem Maibaum. Am letzten Tag im Mai wird er heruntergeholt von seiner Stange, die alten Wasserpumpen im Dorf werden an diesem Tag geputzt — und es wird gefeiert.