Mönchengladbach Im Duell mit den Stars der Dart-Szene

Mönchengladbach · Sie heißen "The Force" oder "The Power": Im Geneickener "Denk Mal ..." traten Profi-Pfeilewerfer zu Schaukämpfen mit den Besuchern an.

Mönchengladbach: Im Duell mit den Stars der Dart-Szene
Foto: Ilgner Detlef

Als sich Leo Stegner mit seiner Familie nach Geneicken aufmachte, hatte er sich auf ein Treffen mit vier der weltbesten Pfeilewerfer gefreut. Dass der Zwölfjährige einige Stunden später mit stehenden Ovationen eines fachkundigen Dart-Publikums von der Bühne begleitet werden würde, hätte er kaum zu träumen gewagt. Ins "Denk Mal ..." hatten Irmi und Thomas Rüttgens zur Darts-Exhibition geladen. Angekündigt hatten sich Justin Pipe ("The Force") und Ian White ("Diamond") sowie Ex-Profi Colin Lloyd.

 Justin Pipe alias "The Force" ist einer der Stars der Dart-Szene. Im rechten Foto verfolgt Caller Russ Bray einen seiner Würfe.

Justin Pipe alias "The Force" ist einer der Stars der Dart-Szene. Im rechten Foto verfolgt Caller Russ Bray einen seiner Würfe.

Foto: Ilgner

Zugpferd war aber eindeutig Phil "The Power" Taylor. Der 16-fache Weltmeister sorgte quasi im Alleingang dafür, dass die 350 Eintrittskarten schnell vergriffen waren. "Er ist eine Kultfigur", sagte Thomas Rüttgens. "Wir freuen uns, dass er bereits zum zweiten Mal unserer Einladung gefolgt ist." Und die Fans stimmten sich bereits am frühen Nachmittag mit Gesängen, wie es sie sonst nur im Mekka des Darts-Sports, im Londoner "Ally Pally", zu hören gibt, auf die Profis ein.

Wie alle Zuschauer hatte auch Leo Stegner darauf gehofft, für ein Leg mit einem der "Pfeile-Profis" ausgelost zu werden. Die Eintrittskarte entschied darüber. Und er hatte Glück: Das Los fiel auf ihn, er durfte gegen Justin Pipe ans Board gehen. Es galt, 501 Punkte zu werfen und die letzten Punkte mit einem Treffer in ein Doppel-Feld zu machen. Bereits beim Einwerfen zeigte sich Stegner treffsicher, obwohl er noch gar nicht lange Pfeile wirft. "Wir haben uns vor etwa einem Jahr ein Board gekauft", sagte Vater Michael.

Das Leg nahm zunächst den erwarteten Verlauf. Pipe macht Punkt um Punkt, Leo ließ sich aber nicht abschütteln. Dank der Mithilfe von Russ Bray wurde es zum Ende dann auch eng. Der "Caller" zeigte dem Nachwuchs-Darter, mit welchen Treffern er das Leg "ausmachen" könnte. Als dann der Profi seine Chance auf der Doppel-Fünfzehn überraschend nicht nutzte, hatte Leo seinen großen Auftritt. Mit einem Treffer in der Sieben hatte er unerwartet selber die Chance, auf der Doppel-Fünfzehn zu gewinnen. Der zweite Pfeil ging noch daneben, aber mit dem dritten traf er ins "Schwarze" und gewann das Leg.

Großer Jubel folgte, und "The Force" nahm die "Niederlage" mit Humor. "Ein tolles Gefühl, da oben zu stehen", sagte Leo. Tipps erhielt er übrigens auch von Volker Kamper. Der Inhaber des hiesigen Dartsport-Ladens zeigte ihm, wie er stehen muss und dass er nur beim ersten Wurf zielen muss; die anderen Würfe sind dann nur eine Wiederholung des ersten. "Leo hat durchaus sein Talent gezeigt", sagte Kamper. "Mal abwarten, wie er sich entwickelt."

Er selbst hatte auf ein Duell mit Phil Taylor gehofft. Dazu kam es nicht, immerhin durfte er aber gegen Ian White ans Board. Der Weltranglisten-14. war aber eine Nummer zu groß für den früheren Turnier-Darter.

(RP)
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