Mönchengladbach Mordanklage gegen Fahrer nach illegalem Autorennen

Mönchengladbach · Nach einem illegalen Autorennen mit einem Toten in Mönchengladbach wurde nun Mordanklage gegen einen 28-jährigen Autofahrer erhoben. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.

Dem Mann wird vorgeworfen, im Juni einen Fußgänger überfahren zu haben, sagte ein Sprecher des Landgerichts Mönchengladbach am Mittwoch. Der 38-jährige Fußgänger starb noch am Unfallort.

Das Rennen fand mitten in der Gladbacher Innenstadt am Freitagabend, 16. Juni 2017, gegen 23 Uhr statt. Der 38-jährige ehemalige Soziologiestudent wurde von dem Auto des 28-jährigen Seat-Fahrers 36 Meter weit geschleudert. Unter einem am Straßenrand geparkten Auto wurde er eingeklemmt. Der Mann war sofort tot.

Fußgänger stirbt bei illegalem Autorennen in Mönchengladbach
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Fußgänger stirbt bei illegalem Autorennen in Mönchengladbach

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Foto: Stephan Schellhammer

Laut Anklage soll der 28-Jährige deutlich schneller gefahren sein, als es an der Unfallstelle erlaubt ist. Auf der Straße gelte eine Höchstgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometern. Gegen einen zweiten Teilnehmer des Rennens erhob die Staatsanwaltschaft ebenfalls Anklage - wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und Unfallflucht. Über die Zulassung beider Anklagen muss nun das Gericht entscheiden.

Im Februar waren nach einem tödlichen Autorennen in Berlin bundesweit zum ersten Mal zwei Raser wegen Mordes verurteilt worden. Die Männer bekamen lebenslange Freiheitsstrafen. Die Verteidiger haben Revision beim Bundesgerichtshof (BGH) eingelegt.

Tödliches Autorennen in Mönchengladbach: Polizei stellt Unfall nach
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Polizei stellt den tödlichen Raser-Unfall nach

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Um die Umstände möglichst genau rekonstruieren zu können, stellte damals ein Sachverständiger den tödlichen Unfall nach. Im Einsatz war eine Dummy-Puppe, die den Körper des Opfers darstellen sollte. Diese trug laut Polizei die gleiche Kleidung wie der tödlich verletzte 38-Jährige zur Unfallzeit. Auch die Original-Autos, die an dem Rennen beteiligt waren, wurden für die Rekonstruierung gefahren.

(skr)
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