Prozess: Ex-Freund belastet die angeklagte Ehefrau "Ich sollte den Mann von einem Berg schubsen"

Mönchengladbach · Im Prozess vor dem Mönchengladbacher Schwurgericht bestreitet die Ehefrau (45) des Hückelhoveners (62) nach wie vor die massiven Vorwürfe. Gemeinsam mit ihrer ebenfalls angeklagten lesbischen Freundin soll sie von 2007 bis 2009 mehrfach versucht haben, den ihr lästigen Ehemann umzubringen.

Doch die Versuche misslangen, der Ehemann überlebte die Attentate. Aber die mitangeklagte Freundin erschien im November 2011 auf der Polizeiwache Hückelhoven, erstattete Anzeige und belastete dabei auch sich selbst. Die Ehefrau habe ihr erklärt, dass sie den unter Betreuung stehenden Ehemann loswerden wolle, so die Aussage der 46-Jährigen bei der Polizei. "Ich sollte den Mann in der Eifel von einem Berg schubsen", erinnerte sie sich damals. Aber sie habe sich geweigert.

Dass das offenbar nicht erfunden war, ließ jetzt die Zeugenaussage eines Ex-Freundes der angeklagten Ehefrau erkennen. Das frühere Verhältnis mit der 45-Jährigen gab der Mann ohne weiteres zu. Auch er sei von ihr aufgefordert worden, sich an einem Attentat auf den Ehepartner zu beteiligen. Auch er sollte den 62-Jährigen auf einer Eifelwanderung über einen Abhang stürzen, was er offensichtlich nicht getan hat.

Am Donnerstag erinnerte sich der Wirt eines Mönchengladbacher Restaurants, den Mann zusammen mit der angeklagten Ehefrau ein paarmal in seinem Lokal gesehen zu haben. "Die beiden waren erkennbar ein Paar", erinnerte sich der Zeuge am Donnerstag sinngemäß. Bestätigt wurde dieser Eindruck auch durch Videoaufnahmen, die damals von einer Party in dem Restaurant gemacht worden waren.

Außerdem hatte sich die Ehefrau des Liebhabers der Angeklagten bei dem Wirt, der auch ihr Arbeitgeber war, beschwert. Ihr Mann habe ein Verhältnis. Die Angeklagte reagierte auf diese belastenden Aussagen dennoch unbeeindruckt. Der Prozess wird mit weiteren Zeugen fortgesetzt.

(RP/ape)
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