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Prozess um Brandstiftung in Mönchengladbacher Flüchtlingsheim "Ich mache Feuer, ich bringe euch alle um!"

Mönchengladbach · Der Mann, der ein Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in Mönchengladbach gelegt haben soll, hat die Brandstiftung offenbar im Vorhinein angekündigt.

Der Angeklagte mit Verteidiger Gerd Meister und einem Dolmetscher (von links) beim Prozessauftakt im Mönchengladbacher Landgericht. (Archivbild)

Der Angeklagte mit Verteidiger Gerd Meister und einem Dolmetscher (von links) beim Prozessauftakt im Mönchengladbacher Landgericht. (Archivbild)

Foto: Hans-Peter Reichartz

Im Prozess vor dem Schwurgericht, in dem sich ein Somalier (21) wegen besonders schwerer Brandstiftung und Mordversuchs verantworten muss, standen am Dienstag der Hausmeister der Flüchtlingsunterkunft an der Carl-Diem-Straße und Polizeibeamte mit ihren Zeugenaussagen im Mittelpunkt. So erinnerte sich der Hausmeister, der in der Nacht vor dem Brand am 23. März Dienst hatte, dass der Angeklagte damals betrunken auftauchte und mit aggressivem Verhalten auffiel.

Prozess um Brandstiftung in Mönchengladbacher Flüchtlingsheim: "Ich mache Feuer, ich bringe euch alle um!"
Foto: Theo Titz

"Wir versuchten, ihn zu beruhigen", sagte der Hausmeister. Dann habe sich eine Massenschlägerei entwickelt. Der Angeklagte habe immer gerufen: "Ich mache Feuer, ich bringe euch alle um!" "Der Angeklagte hat immer Theater gemacht", erinnerte sich der Zeuge. Die Hausmeister riefen die Polizei. Die Beamten brachten den Angeklagten ins Polizeigewahrsam. Am anderen Morgen sei der Somalier wieder nüchtern gewesen, berichtete eine Polizeibeamtin. "Ich nix machen. Mit dem Feuer — das ist nichts", habe der 21-Jährige beteuert.

Die Beamtin kannte den Mann bereits von früheren Einsätzen. Er sei immer alkoholisiert und aufgebracht gewesen. Die Frage, ob der 21-Jährige seine Tat vorher angekündigt hat, ist durchaus brisant. Denn kurz nach dem Brand war bei der Staatsanwaltschaft eine anonyme Anzeige gegen die Polizei wegen angeblicher Beihilfe zur Brandstiftung eingegangen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die Polizei dauern noch an.

Der nüchterne Somalier durfte in die Asylbewerberunterkunft zurück — und machte bald seine Drohung wahr. Er zündete im Zimmer 26 seine Matratze an. Durch das sich sehr schnell ausbreitende Feuer brannte der Wohnblock der Unterkunft komplett aus. Ein anderer Mitbewohner, der im Zimmer 28 geschlafen habe, erklärte in seiner Zeugenaussage, dass er gerufen habe: "Das war bestimmt der verrückte Somalier." Wenn er nicht das Heim verlassen könne, würde er es anzünden, habe der Angeklagte bereits Wochen vor dem Feuer angekündigt, sagte der Mitbewohner in seiner Aussage. Allerdings soll er bei der Polizei etwas anderes gesagt haben. Deshalb warf ihm der Staatsanwalt eine Falschaussage vor. Die Bewährungshelferin des Angeklagten erinnerte sich gestern, dass sich der Angeklagte aufgeregt habe, dass sein Asylantrag abgelehnt worden und er nur geduldet sei.

(RP)
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