Hundekot in Mönchengladbach Hundehalter ärgert sich über Kothaufen auf Kirchen-Wiese

Mönchengladbach · Hat Mönchengladbach ein Hundekotproblem? Klaus Kupfermann aus dem Stadtteil Odenkirchen ist es leid, die Hundehaufen von Tierhaltern aufzusammeln. Er sieht die Stadt in der Pflicht - diese wiederum ihre Bürger.

 Er selbst ist Besitzer von zwei Hunden und achtet darauf, ihren Kot zu entsorgen.

Er selbst ist Besitzer von zwei Hunden und achtet darauf, ihren Kot zu entsorgen.

Foto: Ilgner

Klaus Kupfermann ist nur noch genervt. Auf den Grünflächen um die St. Michael Kirche und dem angrenzenden Kindergarten herum liegen zahlreiche Haufen Hundekot. "Müssen faule Hundehalter und anders motivierte Hundehalter in so ein schlechtes Licht setzen?" fragt der 51-Jährige. Er selbst ist Besitzer von Bearded Collies. Die verdreckte Grünanlage im Gladbacher Ortsteil Odenkirchen ist Kupfermann schon länger aufgefallen. "Im Sommer sieht man die Hundehaufen nicht so gut, weil der Rasenmäher die Spuren schreddert", sagt er.

 Fast einen ganzen Eimer voll mit Hundekot sammelte Klaus Kupfermann auf.

Fast einen ganzen Eimer voll mit Hundekot sammelte Klaus Kupfermann auf.

Foto: Klaus Kupfermann

Im Winter sieht das vermeintliche Grün jedoch anders aus. "Dieses Jahr war es wirklich extrem", sagt der Hundehalter. Am Dienstag reichte es dem 51-Jährigen dann. Er nahm einen großen Eimer und sammelte die Hundehaufen kurzerhand auf. "Der Zehn-Liter-Eimer war zu drei Vierteln gefüllt und ich kann nicht behaupten, dass die Grünfläche danach frei von Hundekot war", sagt er verärgert.

Doch nicht nur über Hundehalter, die die Hinterlassenschaften ihrer Tiere nicht wegmachen, ärgert sich der Gladbacher. Auch gegen die Stadt erhebt er Vorwürfe. "Hundesteuer wird kassiert, Tütenspender und Mülleimer gibt es hingegen kaum", sagt Kupfermann. Auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte die Stadt, dass von der Hundesteuer keine Mittel zur Beseitigung des Hundekots der Tiere direkt bereitgestellt werden. "Die Hundesteuer fließt in den allgemeinen Haushalt und nicht in Säuberungsaktionen", sagte eine Sprecherin der Stadt.

 Auf dieser Wiese zwischen einem Kindergarten und einer Kirche lagen die Kothaufen.

Auf dieser Wiese zwischen einem Kindergarten und einer Kirche lagen die Kothaufen.

Foto: Klaus Kupfermann

Jedoch gibt es Vereine, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, für saubere Städte zu Sorgen. In Mönchengladbach kümmert sich der Verein "Clean-up-MG" um eine möglichst kotfreie Stadt. Das Prinzip ist dabei einfach: "Jeder Bürger bekommt das Stadtbild, dass er sich mit seinem eigenen Verhalten verdient", sagt Eugen Viehof, Vorsitzender des Vereins. Auf der Website des Vereins kann man Patenschaften für sogenannte "Bellooboxen" übernehmen. Dabei handelt es sich um Behälter, aus denen sich Hundebesitzer kostenlos Plastiktüten nehmen können, um die Hinterlassenschaften ihrer Tiere ordentlich zu entsorgen. Die Paten der Bellooboxen kümmern sich darum, dass die Behälter immer mit genügend Tüten gefüllt sind. "Sollten keine mehr vorhanden sein, reicht ein Anruf bei uns. Wir bestellen dann neue und stellen der Stadt die Kosten für die Tüten in Rechnung", erklärt Viehof das Prinzip. Der Verein arbeitet auch eng mit Sponsoren zusammen. Diese finanzieren unter anderem die Boxen. Die Gemeinde wiederum kümmert sich kostenfrei um das Aufstellen der Behälter.

 Der Verein "Clean-up-MG" kümmert sich um ein sauberes Stadtbild.

Der Verein "Clean-up-MG" kümmert sich um ein sauberes Stadtbild.

Foto: Verein "Clean-up-MG"

Hundehalter Kupfermann hat von dem Verein bereits gehört, war sich bislang jedoch nicht sicher, ob eine Patenschaft mit Kosten verbunden ist. Wenn die Tüten gestellt werden, habe grundsätzlich er Interesse an einer Patenschaft. Als der 51-Jährige bei seiner Säuberungsaktion einen Halter und seinen Hund "auf frischer Tat" erwischte, bekam er übrigens nur zu hören, dass er den Kot doch auch noch wegmachen könnte — er sei ja ohnehin gerade dabei.

(skr)
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