Mönchengladbach Hugo-Junkers-Park ist eine Matsch-Landschaft

Mönchengladbach · 1,6 Millionen Euro investierten EU, Bund, Land und Stadt in die neue Gestaltung der grünen Lunge Rheydts. Doch Regenwasser kann nicht versickern. Die Folge: Überall bilden sich Pfützen, die verschlammen.

 Das Biotop zwischen Parkplatz und Pahlkebad am Ausläufer des Hugo-Junkers-Parks: Das Wasser kann nicht ablaufen, das Gelände verschlammt.

Das Biotop zwischen Parkplatz und Pahlkebad am Ausläufer des Hugo-Junkers-Parks: Das Wasser kann nicht ablaufen, das Gelände verschlammt.

Foto: Ilgner

Zwischen Parkplatz und Pahlkebad gibt es ein neues Biotop. Allerdings an dieser Stelle ein nicht geplantes. Die hier neu gepflanzten Bäume, die über gelbe, aus dem Boden ragende Röhren bewässert werden sollen, brauchen das Nass nicht — sie stehen bereits dauerhaft in einer Riesenpfütze. Nicht weit davon entfernt sind zusätzliche meterlange Matschlöcher.

Offenbar haben Stadt-Mitarbeiter bei der Pflege der Anlage das Areal mit Fahrzeugen befahren, denn breite Reifenspuren "zieren" das Gelände. Hier ist nicht die Rede von in die Jahre gekommenem städtischen Grün. Sondern vom Hugo-Junkers-Park, der für 1,6 Millionen Euro neu gestaltet und vor einigen Monaten mit einer kleinen Feierstunde übergeben wurde.

"Die Anlage ist ein Schandfleck"

"Das ist grässlich. Wie kann denn so etwas passieren?", schimpfen Marianne und Walter Schlegel, die mit Fotos den schlimmen Zustand des Hugo-Junkers-Parks dokumentiert haben. Herbert Bresges, der regelmäßig im Pahlkebad schwimmen geht und dann durch die Parkanlage geht, ist ebenfalls erbost: "Der Park ist für Millionen Steuergeld erneuert worden. Und jetzt das. Die Anlage ist ein Schandfleck."

Dabei war OB Norbert Bude (SPD) im Juli vergangenen Jahres noch so stolz, als er bei der Feierstunde das Areal betrat und die Anlage "Bürgerpark" nannte. Die grüne Lunge der Rheydter City verfügt über fast 15.000 Quadratmeter Rasen, 1750 Quadratmeter neue Sträucher, 270 Meter Hecke und 90 neue Bäume. Zehn Monate dauerte die Gestaltung, zu den 1,6 Millionen Euro Kosten steuerten EU, Bund und Land den größten Teil bei. Ein Berliner Büro gestaltete den Park.

Gutachten liegt seit Mitte Januar vor

Heute herrscht bei der Stadt Katzenjammer. Sie hat eigens ein Bodengutachten in Auftrag gegeben. Das fand heraus, dass der Boden im Untergrund des Parks bis in eine Tiefe von zehn Metern schlecht versickerungsfähig ist. Und weil das Grundwasser in dem Bereich relativ hochsteht und außerdem der Boden in den oberen Schichten bei den Bauarbeiten stärker verdichtet wurde als vorgesehen, konnten die großen Niederschlagsmengen im August und September nur sehr langsam in den Boden ablaufen. Es kam daraufhin zur Verschlammung.

Seit Mitte Januar liegt das Bodengutachten vor. Der ursprüngliche Plan, das Problem durch Tiefenbohrungen zu lösen, wird von der Stadt nicht mehr sinnvoll erachtet. Sie sucht derzeit nach einer neuen Lösung, wie das Problem zu lösen ist. Die Arbeiten zur nachhaltigen Beseitigung der Pfützen sollen dann bis Ende März abgeschlossen sein.

Stadt: Fraglich, welche Ansprüche sich durchsetzen lassen

Und wer trägt die Kosten für diese Sanierung? Kann die Stadt die Park-Erbauer heranziehen? Stadt-Sprecher Dirk Rütten sagt "Ja", um dann schmallippig hinzufügen: "Allerdings ist abzuwarten, welche Ansprüche sich durchsetzen lassen."

Das Ehepaar Schlegel flüchtet sich in Sarkasmus: "Man könnte hier Fische aussetzen."

(RP)
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