Mönchengladbach Hoteliers: Stadt bestraft die Fußball-Fans

Mönchengladbach · Die Bettensteuer, deren Einführung die Stadtverwaltung nach dem jüngsten Urteil des Bundesverwaltungsgerichts erneut überprüft, würde vor allem Borussia-Fans bestrafen. Davon ist Andreas Graf, Vorsitzender der Mönchengladbacher Kreisgruppe des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), überzeugt. Er rechnet vor, dass maximal 20 Prozent der Übernachtungsgäste in Mönchengladbach keine Geschäftsreisenden sind. Für die darf keine Bettensteuer erhoben werden, wie das Bundesverwaltungsgericht jüngst feststellte. "Von diesen Tagestouristen kommen ungefähr zwei Drittel wegen des Fußballs in die Stadt. Ich halte nichts davon, dass nun ausgerechnet die belangt werden sollen", sagt Graf, der Hoteldirektor des Best Western Crown Hotels an der Aachener Straße ist.

Die erste Schätzung der Stadt, nach der nur 60 bis 70 Prozent der Besucher Geschäftsreisende sind, ist laut Graf deutlich überzogen. "Ich hoffe, dass nicht aufgrund dieser falschen Zahlen eine Entscheidung getroffen wird, die man hinterher bereut", so Graf zur RP. Er fände es angesichts des neuen Urteils "sehr mutig", wenn die Stadt nun die Bettensteuer einführen würde. Zumal vom Erlös auch noch eine zusätzliche Stelle bei der Verwaltung finanziert werden muss und – zumindest nach dem ursprünglichen Plan – ein Teil an die Marketinggesellschaft fließen soll. Graf fragt sich zudem, wie kontrolliert werden soll, ob alle Touristen auch tatsächlich die zusätzlichen fünf Prozent des Übernachtungspreises bezahlen. "Wenn da jemand privat unterwegs ist, aber seine Geschäftsadresse angibt, wird das kaum zu verhindern sein", so Graf.

(RP)
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