Mönchengladbach Horst-Festival: Der Countdown läuft

Mönchengladbach · Vom 13. bis 15 Juli findet zum vierten Mal das Horst-Festival am Platz der Republik in Mönchengladbach statt. Mit Nosliw, Cro und Kraftklub kommen, wie auch schon im letzten Jahr, populäre Musiker in die Stadt.

Doch auch Neuerungen haben Einzug erhalten. In diesem Jahr stehen gleich zwei Premieren an: Erstmals findet das Festival von Freitag bis Sonntag statt, sodass es das ganze Wochenende etwas auf die Ohren und für die Augen gibt. Allerdings muss für das ehemalige "Umsonst und Draußen" nun auch ein Eintritt von drei Euro gezahlt werden.

Das liegt nicht an der verlängerten Spielzeit, sondern an den Sicherheitsvorgaben, die seit dem Loveparade-Unglück verschärft wurden. "Wir hatten großen Respekt davor, wie die Menschen auf diese Veränderung reagieren würden", sagt Ulla Heinrich vom Horst-Team. "Doch uns ist sehr viel Verständnis entgegen gebracht worden."

Das merken die Veranstalter unter anderem am limitierten Kartenvorverkauf, 5000 sind schon weg, bis nächste Woche Mittwoch gibt es aber an den Vorverkaufsstellen noch Karten. Den Großteil der Tickets hat sich das Horst-Festival allerdings für die Tageskasse vorbehalten. "Wir empfehlen, nicht erst abends, sondern schon ab mittags zu kommen. Die großen Namen sind vor allem eine Unterstützung für die kleineren, noch unbekannten Bands", sagt Bastian Feldkeller.

Doch neben dem gesamten Planungsstress, kurz vor dem großen Wochenende, schlägt den ehrenamtlichen Organisatoren der Blick in die Zukunft auf den Magen. Durch den geplanten neuen Tarif der GEMA fürchtet Veranstalter Oliver Leonards, im nächsten Jahr bis zu 50 000 Euro an Gebühren zahlen zu müssen, beispielsweise für Musik aus der Konserve, die zwischen den einzelnen Live-Auftritten läuft. "Dabei zahlen wir den Musikern selbst nur 30 000 Euro Gagen. Da stimmt doch die Verhältnismäßigkeit irgendwie nicht."

Auch von der Stadt wünscht sich das Horst-Team mehr Unterstützung. Der Erfolg des Festivals bedeute auch, sich irgendwann flächenmäßig ausbreiten zu müssen. "Von Beginn an erhielten wir das Angebot, mit Horst in den Hockey-Park zu gehen, aber das wollen wir nicht. Wir möchten zentral und für jeden erreichbar bleiben", sagt Heinreich. Gern schmücke sich die Stadt mit dem Horst-Festival. Zaghaft sei sie allerdings bei konkreten Themen. Oliver Leonards stellt klar, dass Horst die Unterstützung braucht: "Der Stadt muss klar werden, was sie will."

Bessere Neuigkeiten gibt es da vom Nachwuchs. Aktuell absolvieren im "U21"-Projekt neun junge Leute ein Praktikum bei Horst. Am Ende soll dabei ein authentisches Jugendfestival entstehen. Der 18-jährige Philipp Blanke begleitet aktuell Oliver Leonards in der Produktionsleitung. "Was wir machen wollen, ist eine Veranstaltung von Jugendlichen für Jugendliche. Wenigstens an der Unterstützung durch junge, kreative Köpfe scheint es dem Horst-Festival nicht zu fehlen."

(ansc)
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