Mönchengladbach Horst-Festival: Ausverkauft nach 60 Minuten

Mönchengladbach · Die Meldung erreichte die Musik-Fans über das soziale Netzwerk Facebook. "Liebe Freunde", schrieb das Horst-Team im Internet am Sonntag um kurz nach 13 Uhr, "Euer Support ist der Wahnsinn und die Schlange schon extrem lang. Bitte reist nicht mehr an. Wir werden nach der Abfertigung der Schlange ausverkauft sein."

"Cro" und "Kraftclub" begeistern auf dem Horst-Festival 2012
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"Cro" und "Kraftclub" begeistern auf dem Horst-Festival 2012

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Um 12 Uhr hatten die Festival-Betreiber die Tageskasse geöffnet. Wenig später gab es Tickets nur noch auf dem Schwarzmarkt.

16 000 Besucher an drei Tagen

Mehr als 10 500 Menschen besuchten am Sonntag das Festival. Schon um 9 Uhr bildete sich eine Schlange im Kassenbereich. Am Samstag hatten nach Angaben des Veranstalters — trotz teils sintflutartigem Regen — mehr als 3500 Menschen auf dem Platz der Republik gefeiert.

"Insgesamt kamen circa 16 000 Menschen", sagt Oliver Leonards, der Vorsitzende des Horst-Vereins. "Leider hat das Wetter nicht mitgespielt, sonst wären es sicherlich noch viel mehr gewesen." Froh ist Leonards darüber, dass alles sehr friedlich abgelaufen sei. Nur von kleineren Einsätzen berichteten die Sanitäter.

Zum ersten Mal erstreckten sich die Konzerte über drei Tage. Ebenfalls zum ersten Mal nahmen die Veranstalter drei Euro pro Tag Eintritt, um die gestiegenen Sicherheitsanforderungen finanzieren zu können.

Lagen die Kosten für das Festival im vergangenen Jahr bei 100 000 Euro, so mussten die Veranstalter in diesem Jahr 150 000 Euro aufbringen — darunter alleine Mehrkosten für die Sicherheit von 25 000 Euro.

Im Herbst 2008 begann die Erfolgsgeschichte des größten Open-Air-Festivals der Stadt. Oliver Leonards, damals noch Student, hatte die Idee zu einem Nachfolger des Festivals City Movement, das Mitte der 90er Jahre die Musik-Fans nach Gladbach gelockt hatte. Bereits bei der Horst-Premiere 2009 feierten 4000 Menschen auf dem Platz der Republik.

Ein Jahr später empfing das Festival 16 000 Besucher. Inzwischen reisen die Bands aus ganz Europa und Fans aus allen Bundesländern an. Mehr als 40 Auftritte konnten die Besucher in diesem Jahr erleben. Darunter auch wieder viele von lokalen Nachwuchstalenten.

Abgerundet wurde das Festival durch vier Aftershowpartys, eine Modenschau, Kinderbetreuung, ein Kulturzelt und viele weitere Stände von kleinen Labels, Vereinen und Initiativen. Rund 300 Ehrenämtler halfen bei der Ausrichtung. Auch nächstes Jahr soll es wieder ein Festival geben. Oliver Leonards erhofft sich Hilfe von der Stadt: Er sucht nach einem neuen, größeren Standort in Gladbach. "Ich hoffe, dass die Stadt sich mit uns an einen Tisch setzt und nach einer Lösung sucht.

(RP/jco)
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