Arbeitsunfall in Mönchengladbach Höhenretter befreien Frau nach Sturz in Schacht
Mönchengladbach · Eine 29-jährige Frau ist am Comet Cine Center in Mönchengladbach in einen rund sechs Meter tiefen Schacht gestürzt: Höhenretter der Feuerwehr konnten die Verletzte befreien. Sie wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Krefelder Klinik geflogen.
Viele Meter Flatterband machen die Stahl-Wendeltreppe an der Rückseite des Comet Cine Centers an der Viersener-/Kaiserstraße in Mönchengladbach derzeit unzugänglich. Unter dieser Wendeltreppe liegt der Schacht, in dem es am Freitagnachmittag zu einem dramatischen Unfall kam: Eine 29-jährige Filmvorführerin des Kinos war rund sechs Meter in die Tiefe gestürzt. Wie Achim Hendrix, Einsatzleiter der Polizei, mitteilte, habe die Frau Müllsäcke in einen Container hinter dem Kino werfen wollen. Dabei stürzte sie durch ein Stahlgitter, das den Schacht eigentlich abdeckte. Trotz ihrer schweren Verletzungen — sie erlitt mehrere Knochenbrüche — gelang es der Frau, über ihr Handy die Zentrale des Kinos zu alarmieren und bat so um Hilfe.
Höhenretter bergen Verletzte
Höhenretter der Feuerwehr wurden zur Rettung der Verletzten alarmiert. Zwar ist der Schacht auch über eine Stahltüre aus dem Keller des Kinos heraus zugänglich, da sich in dem dahinter liegenden Raum aber Starkstromaggregate befinden, verfügt nur die NEW über einen Schlüssel hierzu. Über eine Leiter gelangten die Einsatzkräfte deshalb zu der Frau. Aufgrund ihrer schweren Verletzungen konnte sie über diesen Weg jedoch nicht geborgen werden. Eine Trage wurde in den Schacht hinabgelassen, die Frau stabilisiert und mit Hilfe eines Seilzugs nach oben gezogen. Die Bergung dauerte etwa 45 Minuten. Anschließend wurde die Kino-Mitarbeiterin mit einem Rettungswagen zum Krankenhaus Maria-Hilf gebracht, um sie von dort mit einem Rettungshubschrauber in eine Krefelder Spezialklinik zu bringen. Ob sie neben mehreren Knochenbrüchen auch innere Verletzungen erlitt, steht noch nicht fest. Wie die Polizei mitteilt, sei ihr Zustand aber lebensbedrohlich.
Amt für Arbeitsschutz ermittelt
Im Einsatz waren zahlreiche Mitarbeiter der Feuerwehr, mehrere Krankenwagen und Einsatzkräfte von Polizei und Hundertschaft, um die Unfallstelle abzusichern. Die Kaiserstraße war für die Dauer der Bergung bis etwa 16.10 Uhr gesperrt. Auf der Viersener Straße in Fahrtrichtung Wasserturm kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
"Ein schrecklicher Unfall", sagte Ursula Brandtner, Ehefrau des Kinobetreibers. Noch am Freitag rief sie deshalb einen Schlosser an. "Der soll sofort eine Stahlplatte über dem Schacht montieren", sagte Brandtner. Wie die Stelle in Zukunft abgesichert wird, wolle man schnellstmöglich festlegen. Zudem ermitteln die Polizei und das Amt für Arbeitsschutz, wie genau es zu dem schweren Unfall kommen konnte.