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Mönchengladbach Hockey-Park: Noch mehr Weltstars

Mönchengladbach · Michael Hilgers erzählt, wie er die Top-Künstler nach Mönchengladbach holte, wo Simply Red essen und wo José Carreras schläft. Außerdem spricht der Betreiber des Hockey-Parks über lange Verhandlungen, den Wirtschaftsplan und die Optionen für kommendes Jahr.

 Der Hockey-Park lockt viele Weltstars.

Der Hockey-Park lockt viele Weltstars.

Foto: Detlef Ilgner

Vor gut drei Jahren wurde der Hockey-Park eröffnet. Stimmt der Eindruck, dass er jetzt erst so richtig gut läuft?

Hilgers Na ja, wir hatten in den ersten beiden Jahren immerhin eine Hockey-Weltmeisterschaft, eine Champions Trophy, Open-Air-Kino, Konzerte mit Barcley James Harvest, Ich + Ich. Aber natürlich war auch allen klar, dass ein neuer Veranstaltungsort in Mönchengladbach nicht von 0 auf 100 funktioniert. Wir haben klein angefangen. Das bewährt sich jetzt.

Jetzt kommen innerhalb von vier Wochen Howard Carpendale, Simply Red, Reamonn, die halbe deutsche Schlagerszene und José Carreras. Wann haben Sie angefangen, all das zu organisieren?

Hilgers Ende vergangenen Jahres. Dieser Schritt, den wir jetzt machen, in die Top Ten der Veranstaltungsorte mit einer Kapazität zwischen 10 000 und 15 000 Besuchern, ist sehr schwierig. Dafür haben wir sehr hohen Aufwand betrieben, viele Gespräche geführt, Vorverträge geschlossen — aus denen dann noch nichts wurde. Das ist ganz normal in diesem Geschäft, was wir aber auch erst lernen mussten. Dass nun auf einen Schlag so viel klappt, freut uns natürlich sehr.

Sie dringen jetzt in neue Dimensionen vor, haben mit Simply Red und Carreras zum ersten Mal Weltstars zu Gast. Vor welche neuen Herausforderungen stellt Sie das?

Hilgers Die Verträge mit all den Anforderungen an den Veranstalter sind schon mal 40 Seiten lang. Wir können die Sports Bar zum ersten Mal nicht mehr zur Beköstigung der Besucher verwenden, sondern müssen sie bei den großen Konzerten für den Publikumsverkehr schließen. Wir brauchen sie zur Verpflegung der Künstler, der Techniker, der Crew. Wir haben einen Unterboden angeschafft, den wir auf den Kunstrasen legen.

Wie groß ist das wirtschaftliche Risiko, das Sie eingehen?

Hilgers Zum einen haben wir nur Künstler verpflichtet, bei denen wir wissen, wie viele Zuschauer sie anziehen. Wir hätten manchen großen Namen bekommen können, es aber wegen des Risikos sein gelassen. Zum anderen haben wir konservativ gerechnet. Das heißt: Wir müssen nicht annähernd ausverkauft sein, um Gewinn zu machen. Und wir haben die Preise so moderat wie möglich gestaltet.

Klassik unter freiem Himmel funktioniert nicht immer. Haben Sie Sorge, dass bei Carreras die Reihen leer bleiben könnten?

Hilgers Nein. Das Konzert ist nicht darauf angelegt, dass 10 000 Besucher kommen. Um Massen anzuziehen, sind die Karten bei den Weltstars im Klassik-Bereich einfach zu teuer. Die Arena wird entsprechend hergerichtet, dass sie auch für vielleicht 3000 Besucher passt.

Wie läuft denn der Vorverkauf?

Hilgers Hervorragend. Schon jetzt haben wir sowohl für Carpendale als als auch für Simply Red zwei Drittel der Tickets verkauft, die wir brauchen, um unsere Kosten zu decken.

Kann es sein, dass bei einem der Konzerte mobile Zusatztribünen aufgestellt werden?

Hilgers Wir wollen das eigentlich nicht, weil es erhebliche Kosten verursacht. Wenn die Nachfrage aber weiter so groß ist, kann es sein, dass wir uns beim Simply Red-Konzert doch dazu entschließen.

Was kann jetzt noch kommen?

Hilgers Eine Menge. Denn sowohl Reamonn als auch Simply Red stehen beim größten deutschen Konzertagenten Marek Lieberberg unter Vertrag. Der hat uns jetzt auf dem Zettel. Und wenn die Veranstaltungen gut besucht sind, werden wir auch im nächsten Jahr Künstler aus seinem Portfolio bekommen.

Werden die Musiker auch in Mönchengladbach wohnen?

Hilgers Das ist noch nicht in allen Fällen klar. Simply Red werden noch am gleichen Abend abreisen. Bei Carreras gehen wir davon aus, dass er in einem Mönchengladbacher Hotel wohnen wird. Wir wollen nach dem Konzert auch noch einen Empfang für ihn und geladene Gäste ausrichten.

Wie steht die Hockey Park Betriebsgesellschaft wirtschaftlich da?

Hilgers Wir haben in den letzten beiden Jahren viel investiert. Dieses Jahr ist ein besonders gutes Jahr. Die Gesellschaft ist gesund, und wir sind für die Zukunft gut aufgestellt.

Ralf Jüngermann führte das Gespräch.

(RP)
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