Mönchengladbach Hochschule startet ins Rekordsemester

Mönchengladbach · Lange Schlangen und prall gefüllte Hörsäle: Bei der Erstsemestereröffnung der Hochschule Niederrhein war so viel los wie noch nie: Wegen es doppelten Abiturjahrgangs mussten im Vorfeld nicht nur die Professuren aufgestockt werden.

 Hilft der Bewältigung der Studenten-Massen: das neue Multigebäude der Hochschule an der Richard-Wagner-Straße.

Hilft der Bewältigung der Studenten-Massen: das neue Multigebäude der Hochschule an der Richard-Wagner-Straße.

Foto: Hochschule Niederrhein

Es sind Zahlen, mit denen zu rechnen war. Aufgrund des doppelten Abiturjahrgangs in Nordrhein Westfalen verzeichnet die Hochschule Niederrhein so viele neue Studenten wie nie zuvor. Alleine am Standort Mönchengladbach wurden gestern insgesamt 1975 "Erstis" zur Semesteröffnung begrüßt — im Wintersemester vergangenen Jahres waren es mit 1616 Studenten noch 359 weniger. 7610 Einschreibungen verzeichnet die Hochschule in Gladbach nun insgesamt.

 Im Hörsaal ist kein Platz mehr frei: Alleine in Mönchengladbach begrüßte die Hochschule Niederrhein gestern insgesamt 1975 "Erstis" zur Semesteröffnung.

Im Hörsaal ist kein Platz mehr frei: Alleine in Mönchengladbach begrüßte die Hochschule Niederrhein gestern insgesamt 1975 "Erstis" zur Semesteröffnung.

Foto: Detlef Ilgner

Die Verantwortlichen der Hochschule waren auf den Ansturm vorbereitet. Durch den Hochschulpakt standen zusätzliche finanzielle Mittel von Bund und Land zur Verfügung, so dass die Professuren auf insgesamt 254 aufgestockt wurden. Zum Vergleich: 2010 waren es noch 218. Bei den Eröffnungsveranstaltungen der beiden Fachbereiche Oecotrophologie und Wirtschaftswissenschaften wurden gestern extra die beiden Hörsäle V1 und V2 geöffnet, um der Masse an Studenten Herr zu werden. Auf den Treppenstufen musste deshalb niemand Platz nehmen. Zudem wurden im Vorfeld erstmalig vier Begrüßungsveranstaltungen organisiert. "Damit die Studenten in dem anderen Saal die Eröffnungsreden auch mitbekommen, haben wir eine Videoübertragung installiert", erklärte Tim Wellbrock, stellvertretender Pressesprecher der viertgrößten Fachhochschule Deutschlands.

Beim "Public Viewing" wurde auch Oberbürgermeister Norbert Bude auf die große Leinwand projiziert. Er ließ es sich traditionell nicht nehmen, einige Grußworte an die "Erstis" zu richten, in denen er die Bedeutung der Hochschule unterstrich. "Wir haben in den letzten Jahren verstanden, dass die Hochschule ein Standort ist, mit dem wir zusammenarbeiten und den wir weiterentwickeln möchten", sagte der Oberbürgermeister, der auch alle Neu-Mönchengladbacher begrüßte. "Ich heiße ebenfalls alle Studenten herzlich willkommen, die frisch zugezogen sind", sagte Bude und forderte die neuen Fachhochschüler dazu auf, sich mal auf eine Erkundungstour durch die Stadt zu begeben, die auch für junge Menschen viel zu bieten habe.

Frisch hergezogen ist Nicole Meier. "Ich komme aus der Nähe von München und bin seit einer Woche in Mönchengladbach", sagte die 19-Jährige, die gespannt ist auf ihre ersten Tage am Niederrhein. "Das ist aufregend, alles ist ganz neu", so die Textiltechnik-Studentin, die bereits am Brückenseminar teilnahm, das zuvor von der HN veranstaltet wurde und dabei schon andere "Erstis" kennengelernt hat.

Spätestens nach der Begrüßungsrede von Hochschul-Präsident Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg wussten die Studenten, warum sie sich für die Hochschule Niederrhein entschieden haben. Durch die engen Kontakte zur lokalen Wirtschaft seien die Berufschancen ausgezeichnet. Der Präsident rief alle Studenten dazu auf, "gemeinsam ein Stück weiterzukommen" und betonte das partnerschaftliche Verhältnis zwischen Hochschullehrern und Studierenden. Von Grünberg bezeichnete die HN zudem als das "Juwel vom Niederrhein".

Ein Juwel, das auch von Sascha Schrader in Zukunft weitergeschliffen werden soll. "Der erste Eindruck ist ziemlich gut, alles ist sehr modern und die Menschen, die ich bisher kennengelernt habe, sind sympathisch", sagte der Oecotrophologie-Student, nachdem er seinen Jutebeutel ausgepackt hat, der für jeden Studenten bereitlag. In der beigefarbenen Stofftasche befanden sich einige Gutscheine und Broschüren mit Informationen rund um Mönchengladbach, um den Einstieg in die neue Umgebung zu erleichtern. Dies taten auch die "Ersti-Tutoren", die in blauen Shirts gekleidet, den neuen Studenten beratend zur Seite standen. Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg formulierte es zum Abschluss dann ganz deutlich: "Jetzt seid auch ihr ein Teil der Hochschule."

(jasi)
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