Mönchengladbach Hinter den Kulissen der WM

Mönchengladbach · Bald geht's los: Am 26. Juni startet die Frauenfußball-WM, am 29. Juni ist das erste Spiel in Mönchengladbach. Die Volunteers Monika Breuer, Horst Cousin und Franziska Erkes freuen sich auf Wochen voller Arbeit, aber auch voller Spaß. Sie erhalten als freiwillige Helfer Einblick in den WM-Alltag.

Die Gruppenauslosung zur Frauenfußball-WM 2011
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Die Gruppenauslosung zur Frauenfußball-WM 2011

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Monika Breuer ist eine "Eva" — und damit eine der ersten im Volunteer-Lager. Eva steht für ehrenamtliche Volunteer-Assistentin. Und weil zu deren Aufgaben auch die Auswahl und die Einteilung der anderen Volunteers gehört, geht Monika Breuer schon seit Anfang Januar regelmäßig in den Container-Bau am Stadion, in dem sie Bewerbungsgespräche mit Freiwilligen führte.

Mehr als 1000 Menschen haben sich beworben, um bei der Fußballweltmeisterschaft nicht nur vor dem Fernseher oder im Stadion dabei zu sein, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Rund 300 Volunteers werden bald ihre Arbeit aufnehmen. Es sind junge Fußballfans dabei, aber auch ältere Mönchengladbacher, die etwas für "ihre" Stadt tun möchten. "Ich bin stolz darauf, dass Mönchengladbach so ein Event ausrichtet", sagt Monika Breuer. "Und ich wollte mithelfen, damit es ein Erfolg wird."

Auch die 18-jährige Franziska Erkes wird in den kommenden Wochen dabei sein — möglichst oft auch im Stadion. Sie arbeitet während der Spiele im Gästeservice und hilft den in- und ausländischen Fans dabei, sich zurecht zu finden. "Ich freue mich darauf, mit internationalen Fußballfans ins Gespräch zu kommen", sagt die Schülerin aus Glehn. Auch ohne WM spielt Fußball eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Denn Franziska Erkes ist Schiedsrichterin — mit ihren 18 Jahren eine der jüngsten in der Herren-Bezirksliga.

Im kommenden Jahr wird sie bei den Herren die Landesliga pfeifen und bei den Damen assistiert sie in der zweiten Bundesliga an der Linie. Durchsetzungsfähig ist die Schülerin also — und mit soviel Fußballbegeisterung schaffte sie es mit links in den Kreis der Volunteers. Viel Erfahrung bei dieser Arbeitkann Horst Cousin als Helfer einbringen. Er wird während der WM-Spieltage im Akkreditierungscenter all denjenigen helfen, die aus beruflichen Gründen ins Stadion müssen.

Das hat er schon einige Male gemacht: In Zürich war Cousin bei der Eishockey-WM, in Berlin half er bei der Leichtathletik-WM und bei der Fußball-EM war er in Innsbruck stationiert. "Zuletzt war ich beim Eurovision Song Contest in Düsseldorf", erzählt er. Als Rentner hat der 69-Jährige Zeit. "In meinem ersten Jahr als Rentner habe ich es mir gut gehen lassen, bin viel gereist", sagt er. Dann wollte er etwa Sinnvolles tun und wurde bei der Herren-WM 2006 vom "Volunteer-Fieber" infiziert. "Das ist für mich eine schöne Mischung. Immer auch etwas Urlaub, aber man wird auch gefordert. Man ist viel unterwegs und trifft viele junge Leute. Das hält mich jung", sagt er. Die Stimmung unter Volunteers sei eigentlich immer positiv.

Auch dieses Mal steht einem Fußballfest nichts im Wege. "Gut, dass Borussia den Klassenerhalt geschaft hat", findet der Borussia-Fan. "Die Stimmung in der Stadt ist dadurch sehr gut. Wenn wir bei der WM nur die Hälfte der Stimmung der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 erreichen, haben wir schon gewonnen."

(RP)
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