Mönchengladbach Hindenburgstraße: Bald Asphalt statt Pflaster

Mönchengladbach · Sie sind ein historisches Missverständnis: die gepflasterten Busspuren in der Einkaufsstraße. Bald hat es damit ein Ende. Sobald das Vis-à-Vis abgebaut wird, will die Stadt den Bereich vollständig asphaltieren.

 Der Straßenbelag der Hindenburgstraße ist seit über einem Jahrzehnt ein ständiges Ärgernis.

Der Straßenbelag der Hindenburgstraße ist seit über einem Jahrzehnt ein ständiges Ärgernis.

Foto: Detlef Ilgner

Sie klappern, wenn Busse darüberfahren, sie bewegen sich, die Fugen klaffen auf, mittlerweile zerbröseln sie auch schon. Sie sind Stolperfallen, ohne dabei wenigstens optisch ein Glanzlicht zu setzen. Und sie waren von Anfang an Anlass für juristische Streitigkeiten, für Gutachten und Gegengutachten, für Hickhack an vielen Fronten.

Kurz: Die Pflasterung auf den Busspuren der Hindenburgstraße hat sich als großes historisches Missverständnis erwiesen. Bald soll es damit ein Ende haben. Schon ab dem Sommer könnte die Fahrbahn, und zwar auf der gesamten Länge zwischen Alter Markt und Europaplatz, von Pflaster zu Asphalt umgebaut werden.

Das erspare nicht nur viel Ärger, sondern komme die Stadt mittelfristig auch wesentlich günstiger als die Sanierung des Pflasters, sagt der Technische Beigeordnete Andreas Wurff: "Bisher wurde ja nur eingesandet, nicht ersetzt. Jetzt erreicht die Pflasterung aber auch den Punkt, wo sie ersetzt werden muss."

Der genaue Zeitpunkt, an dem der Umbau starten kann, hänge jedoch von Minto-Investor Mfi ab. Denn die Stadt will den Straßenbau mit dem Bau des 2,5 Millionen Euro teuren Cityplatzes vor dem Einkaufszentrum verknüpfen, wenn die Hindenburgstraße ohnehin gesperrt sein wird. Der kann aber erst beginnen, wenn der Übergangsbau Vis-à-Vis abgebaut ist. Und dafür hat Mfi noch keinen Abnehmer. "Wir gingen bisher davon aus, dass wir ein Vierteljahr nach Eröffnung des Minto mit dem Platz und dem Straßenbau anfangen können", sagt Wurff. Es könne aber durchaus ein wenig später werden.

Um die Straße künftig optisch ansehnlich zu gestalten, wird dort "kein Beton wie zum Beispiel auf der Bismarckstraße eingebaut", sagt Wurff. Stattdessen voraussichtlich Asphalt wie bereits am Alten Markt. Der erste Bauabschnitt, für den drei Monate veranschlagt sind, verläuft von der Viersener- bis zur Bismarckstraße, der zweite, der weitere drei Monate in Anspruch nehmen könnte, hinauf zum Alten Markt, ein dritter auf dem unteren Stück bis zum Europaplatz.

Noch sei aber nicht klar, ob man möglicherweise alles in einem Aufwasch erledige, sagt der Technische Beigeordnete. Für den Wechsel von Pflaster zu Asphalt sei es definitiv notwendig, die Straße auszukoffern und den Unterbau zu erneuern. Das gilt auch für den Bereich vor C & A.

Hier war im Herbst 2014 bekanntgeworden, dass zehn Jahre zuvor gefährliches Schlackengranulat aus der Bleierzeugung unter dem Fahrbahnbereich eingebaut wurde. "Das kommt raus, in Form eines geordneten Aufbruchs, wenn wir den Unterboden für die Umstellung auf Asphalt ohnehin verändern", sagt Andreas Wurff.

Fördermittel kann die Stadt für den Umbau nicht erwarten. Allerdings wird sie auch keine zurückzahlen müssen. Das müsste sie allenfalls, wenn sie den Busverkehr aus der Hindenburgstraße herausnähme, und das ist momentan nicht Gegenstand der Diskussion. Denn Fördermittel des Landes beim bisher letzten Umbau der Hindenburgstraße waren entsprechend zweckgebunden.

"Was wir jetzt vorhaben, fällt unter Instandhaltung. Und aufgrund der Belastungen durch den Busverkehr und der gemachten Erfahrungen macht es wenig Sinn, dies wieder mit einer Pflasterung zu tun." Das Vorhaben solle in Kürze noch dem Bau- und Planungsausschuss vorgestellt werden.

(RP)
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