Mönchengladbach Hephata eröffnet neues Wohnhaus

Mönchengladbach · 14 Menschen mit Behinderung wohnen an der Friedensstraße in eigenen kleinen Apartments.

 Margarete Krummen ist die Mutter einer Bewohnerin und hat einen Kuchen mitgebracht. Die Mitarbeiter und Bewohner freuen sich.

Margarete Krummen ist die Mutter einer Bewohnerin und hat einen Kuchen mitgebracht. Die Mitarbeiter und Bewohner freuen sich.

Foto: ISabella Raupold

Ein helles, neues Wohnhaus mitten in der Stadt. Großzügige Räume mit einer modernen, offenen Küche, einem freundlichen Wohnzimmer und einladendem Garten. So sieht das neue betreute Zuhause für Menschen mit Behinderung mitten in Rheydt aus. Dabei handelt es sich um das neue Hephata-Haus an der Friedensstraße, das seit Oktober 2016 von vierzehn Menschen bewohnt wird. Die Neueröffnung wurde am Wochenende mit einem Gartenfest gefeiert. "Wir haben extra so lange mit dem Fest gewartet, damit wir bei gutem Wetter in unserem schönen Garten feiern können", erzählt Stephan Mertens, Teamleiter des Hauses.

Der überwiegende Teil der Hausbewohner kommt von dem alten Hephata-Gelände an der Rheydter Straße. Dort wurde die Stiftung 1859 gegründet, und einige der Häuser dort stammen noch aus der Gründungszeit. Kein Vergleich zum nun modernen neuen Wohnhaus. Reinhold Apel (60) ist sehr zufrieden mit seinem neuen Zuhause. "Ich finde es viel besser hier. Besonders der Aufzug gefällt mir, das gab es auf dem alten Gelände nicht."

Unter den Gästen der Eröffnungsfeier ist auch Margarete Krummen. Ihre Tochter Janina (26) bewohnt seit November ein eigenes kleines Apartment in dem Hephata-Haus. "Sie war vorher in einer anderen Einrichtung, wo es ihr aber nicht gefallen hat. Hier ist sie sehr zufrieden. Und mir gefällt es hier auch, vor allem die Mitarbeiter sind super", sagt Krummen.

Es gibt auch andere ältere Bewohner, die schon seit 50 Jahren von Hephata betreut werden und beispielsweise große Schlafsäle und Gemeinschaftsbäder miterlebt haben. Damit hat das neue Hephata-Haus nun gar nichts gemeinsam. "Hier fühlen sich die Menschen wohl. Sie halten sich gerne in ihren neuen Zimmern auf. Und sie sind sehr neugierig auf ihr Umfeld", freut sich Stephan Mertens.

Die Nachbarschaft hat positiv reagiert. "Es gab im Vorfeld keinerlei negative Reaktionen", erzählt Hannelore Jennes-Stelter, Regionalleiterin der Hephata Stiftung. Ganz im Gegenteil: Die Bewohner haben in den vergangenen Monaten mit großer Begeisterung ihre neue Umgebung erkundet und schnell Anschluss gefunden. "Es kann sein, dass später noch die Verkäuferinnen aus der Netto-Filiale hier erscheinen", sagt Stephan Mertens lachend. "Wir haben ja sehr fröhliche Bewohner, die beim Einkauf nebenan direkt mal Einladungen für unsere Feier ausgesprochen haben."

Genau das ist es, was so wichtig ist. Menschen mit Behinderung sollen nicht isoliert, sondern in das tägliche Leben im Quartier eingebunden werden. Sie sollen in Normalität leben und das am besten in größtmöglicher Eigenverantwortung. Stephan Mertens Wunsch für die Zukunft: "Wir wollen hier in der Gemeinschaft einfach weiter ankommen."

(dge)
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