Mönchengladbach Helmut Beyers GmbH: In einer Garage fing vor 30 Jahren alles an

Mönchengladbach · In der heimischen Garage begann vor dreißig Jahren die Geschichte des Unternehmens Helmut Beyers GmbH. Im Jubiläumsjahr hat das mittelständische Unternehmen 200 Mitarbeiter und produziert auf 6.000 Quadratmetern Produktionsfläche im Firmensitz am Dohrweg mit hochmodernem Maschinenpark elektronische Produkte und Bauteile für verschiedene Märkte.

Es war ein Kundenwunsch gewesen, der aus dem Handelsvertreter für elektronische Schaltuhren einen Unternehmer machte. Ein Kunde hatte Interesse an einer automatischen Steuerung für Rolladenmotoren bekundet, doch an einer so kleinen Stückzahl war kein Hersteller interessiert. Daraufhin entwickelte Helmut Beyers in besagter Garage einen Prototypen. Damit begann die Geschichte von Vestamatic, der führenden Marke für elektronisch gesteuerten Sonnenschutz an Gebäuden. Diese Marke wird inzwischen als eigeständige Vestamatic GmbH geführt.

Als Kernkompetenz bezeichnet Beyers heute die Leiterplattenbestückung in SMT- und konventioneller THT-Technik. Während das Unternehmen früher nur auf Technik setzte, bietet es inzwischen ganzheitliche Dienstleistungen an, wie Technologieberatung, integriertes Design, umfangreiche Test- und Prüfverfahren, vollständigen Gerätebau bis zu Verpackung sowie flexible Logistikdienstleistungen.

Firmengründer Helmut Beyers ist mit seinen 76 Jahren immer noch aktiv, Sohn Wolfgang trat 2001 in die Geschäftsführung ein und steht, wie auch seine Schwester Sabine Salgado, für die zweite Generation im Familienunternehmen. Technischen Wandel und anhaltendes Qualitätsdenken belegt er mit einer "Kundenreklamation" aus Anfangsjahren. Ein Schildchen auf der Rückseite gibt Tag, Woche und Jahr der Fertigung sowie verschlüsselt den Prüfer an. "Die Qualität, die mit solchen kleinen Bildchen anfing, ist immer noch Markenzeichen von Beyers", betont der Junior und ergänzt: "Als Partner von Unternehmen will Beyers seinen Kunden helfen, sich auf eigene Kernkompetenzen zu konzentrieren". In den kommenden Jahren soll die Verzahnung mit Kunden weiterhin optimiert werden. Zugleich betont Beyers, dass ein gutes Miteinander der Mitarbeiter Teil des Erfolgsgeheimnisses sei.

Für 2016 ist geplant, 1,6 bis 1,8 Millionen Euro in neue Maschinen zu investieren, um technisch auf dem neuesten Stand zu sein. 2009 war das Unternehmen zum aktuellen Standort am Dohrerweg umgezogen. Auch da sei der Firmengründer weitsichtig gewesen: die Investitionen wurden so getätigt, dass bei Bedarf auf der Fläche problemlos vergrößert werden könnte - vielleicht in den kommenden fünf Jahren, sagt der Sohn. Geschäftsführer Wolfgang Beyers verschweigt indes nicht Probleme, die es im Sog der Wirtschaftskrise gab: Da brach nach dem Umzug der Umsatz von 18 auf 13 Millionen Euro ein. Diese Krise sei durch eine stabile Unternehmenspolitik gemeistert worden. In diesem Jahr wird der Umsatz voraussichtlich bei rund 23 Millionen Euro liegen. Wolfgang Beyers blickt mit Unternehmergeist weiterhin optimistisch in die Zukunft. Er stellt fest: "Von unserem Standpunkt aus ist das Potenzial an Kunden immens".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort