Mönchengladbach Haus Zoar: Kino, Kneipe und Kleinkunst

Mönchengladbach · Der Kapuzinerplatz verändert sich. Kinochef Hans-Jürgen Brandtner plant große Veranstaltungen, Kino und mehr im ehemaligen evangelischen Gemeindezentrum. Auch eine Außengastronomie wird es geben.

Mönchengladbach: Haus Zoar: Kino, Kneipe und Kleinkunst
Foto: thomas fritsch

Der Dornröschenschlaf dürfte bald beendet sein. Der Planungs- und Bauausschuss hat die Umnutzung von Haus Zoar auf dem Kapuzinerplatz auf den Weg gebracht. Aus dem ehemaligen evangelischen Gemeindetreffpunkt wird ein Kultur- und Freizeitzentrum. So will es der neue Eigentümer, Hans Jürgen Brandtner, so wollen es offenbar auch die politischen Vertreter aller Fraktionen. Das wurde im Ausschuss deutlich. "Wir unterstützen die öffentliche Nutzung und finden Brandtners Ideen prima", sagt der planungspolitische Sprecher der SPD, Thomas Fegers. Und sein Kollege von der CDU, Hans-Wilhelm Reiners, sagt: "Wir sind froh, dass der Stillstand endet. Es war eine schwierige Situation, als die Kirche das Haus aufgab."

Schon seit 1999 hatte die Christusgemeinde rote Zahlen geschrieben. 2005 lag das Haushaltsdefizit bei fast 260 000 Euro. Spätestens da war klar, dass das Haus Zoar nicht zu halten war. Zunächst wurde ein Pächter gesucht — ohne Erfolg. Ende 2008 musste sich die Gemeinde vom geliebten Zentrum verabschieden. Das Presbyterium entschloss sich zum Verkauf der Immobilie. Seitdem wurde das markante Gebäude im Herzen der Stadt nur noch gelegentlich für private Veranstaltungen genutzt. Im vergangenen Jahr bekam Hans-Jürgen Brandtner den Zuschlag. Er kaufte die Immobilie, die gleich gegenüber seines Comet-Cine-Centers gelegen ist. Er will an dieser markanten Stelle ein Zentrum mit Kino, Kleinkunstbühne, Diskothek, Veranstaltungs- und Ausstellungsräumen sowie Gastronomie entstehen lassen. Auch eine Außenterrasse ist geplant.

Das Anfang der 80er Jahre erbaute Haus Zoar ist Teil des zusammenhängenden Architektur-Ensembles rund um die Christuskirche. Das bedeutet auch, dass Änderungen am Gebäude selbst und mögliche Anbauten einer denkmalrechtlichen Erlaubnis bedürfen. Vom Planungsrecht her handelt es sich bei dem Areal rund um die Christuskirche um ein Sondergebiet. "Deshalb war es uns wichtig, die zukünftige Nutzung des Hauses eindeutig zu definieren", sagt Thomas Fegers. Deshalb erlaube der Bebauungsplan die kulturelle Nutzung, nicht aber eine Umnutzung etwa für die Ansiedlung eines Supermarktes, so Thomas Fegers. Durch die neue Nutzung wird der Kapuzinerplatz belebt und aufgewertet, meint Hans Wilhelm Reiners. "Die Lage ist einfach toll, und die geplante Außengastronomie liegt auf der Sonnenseite des Platzes." Verwaltungstechnisch gesehen wird nun das Beteiligungsverfahren eingeleitet. Abschließend wird der Stadtrat den Bebauungsplan verabschieden.

(RP)
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