Mönchengladbach Haus Baues wird geschlossen

Mönchengladbach · Die Traditionsgaststätte an der Bleichgrabenstraße macht nach der Karnevalssession zu. Das stellt viele Brauchtumsvereine nicht nur in Windberg vor Probleme. Auf dem Gelände könnten neue Häuser gebaut werden.

 Das Traditionshaus an der Bleichgrabenstraße schließt nach der laufenden Karnevalssaison. Auch von Abriss ist die Rede.

Das Traditionshaus an der Bleichgrabenstraße schließt nach der laufenden Karnevalssaison. Auch von Abriss ist die Rede.

Foto: Detlef Ilgner

Das Gerücht gab es schon länger, jetzt ist es endgültig: Aus Altersgründen wird das Ehepaar Schrömgens das Haus Baues nicht mehr fortführen. "Unsere Entscheidung steht endgültig fest", sagt Eigentümer Winfried Schrömgens. Wegen ihres fortgeschrittenen Alters und weil die Gesundheit nicht mehr so recht mitmacht, hätten er und seine Frau sich schweren Herzens zur Aufgabe entschlossen. Ob und wie es mit der Immobilie an der Bleichgrabenstraße weiter gehen könnte, darüber will sich der 70-Jährige noch nicht äußern. Nur so viel: "Da ist noch nichts entschieden." Offenbar, so erzählen Bekannte, hat Sohn Rolf Schrömgens kein Interesse, das Haus weiter zu führen.

Fläche für Zelt gesucht

"Das ist eine bittere Geschichte", sagt Rolf Kuhlen. Der Vorsitzende der Windberger Karnevalsgesellschaft Wenkbülle sieht im Moment keine Ausweichstätte. "Es gibt keinen anderen geeigneten Saal in Windberg. Wir werden unsere Veranstaltungen zukünftig wohl in ein Zelt verlegen müssen." Aber auch dafür ist noch kein Standort gefunden worden. "Wir haben bei der Stadt nachgefragt, aber da ist nichts zu holen." Im dicht bebauten Windberg gebe es keine öffentliche Freifläche.

Ursprünglich, weiß Kuhlen, hatte es Pläne gegeben, Haus Baues unter anderer Leitung weiterzuführen. "Aber die Brandschutz- und Sicherheitsauflagen waren so enorm, das hätte niemand einfach so stemmen können." Stadtsprecher Walter Schröders bestätigte der Rheinischen Post: "Das Haus Baues, hier insbesondere der Veranstaltungssaal, erfüllt in seiner jetzigen Form keineswegs die Anforderungen, die heute an den Brandschutz bei Großveranstaltungen mit 600 Personen gestellt werden." Das habe die Feuerwehr bei einer Kontrolle festgestellt.

Im Haus Baues wurde seit Jahrzehnten auch die CDU-Karnevalssitzung zelebriert. "Wir wissen noch nicht, wo wir demnächst feiern werden", sagt Udo Blank, der zu den Aktiven des CDU-Karnevalsteams gehört. "Wir haben als CDU-Nord aber im Gegensatz zur Wenkbülle den Vorteil, dass wir auch außerhalb von Windberg agieren können." Beispielsweise in der Kaiser-Friedrich-Halle, im Haus Erholung oder im Gasthaus Loers. Dennoch: "Wir akzeptieren die Entscheidung von Herrn Schrömgens, nichtsdestotrotz sind wir traurig, dass wir nicht mehr in den schönen Saal von Haus Baues können." Möglicherweise wird die CDU das Zelt der Karnevalsgesellschaft nutzen. "Oder wir gehen in eine Scheune", sagt Blank.

Der CDU-Ratsherr macht sich Gedanken, was aus dem Traditionshaus auf dem Grundstück zwischen der Bleichgrabenstraße und dem Ebelshof passieren wird. "Ich könnte mir vorstellen, dass die Immobilie abgerissen und das Grundstück neu bebaut wird." Für die Windberger Vereine sei in jedem Fall der Verlust ein Riesendesaster. "Die werden alle ein großes Problem haben, ihre Veranstaltungen vernünftig über die Bühne zu kriegen."

(RP)
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