Platz der Republik in Mönchengladbach Bahnhofs-Rückseite wird attraktiver

Mönchengladbach · Als Gladbach Center will der Investor Mitiska Reim das Nahversorgungszentrum am Platz der Republik neu aufstellen. Dazu gehören Umbau, neues Parkplatzkonzept und mehr Gastronomie. Erster Neu-Mieter ist ein Start-up aus Berlin.

 Das Fachmarktzentrum hinter dem Hauptbahnhof am Platz der Republik wird umgebaut und heißt Gladbach Center.

Das Fachmarktzentrum hinter dem Hauptbahnhof am Platz der Republik wird umgebaut und heißt Gladbach Center.

Foto: Mitiska-Reim

In das Projekt „19 Häuser“, dem die Problemimmobilie „Haus Westland“ gegenüber des Gladbacher Hauptbahnhofs weichen soll, ist mit dem neuen Investor wieder Bewegung gekommen. Auch der Europaplatz wird neu gestaltet. Und falls die Bahn AG endlich ihre immer wieder verschobenen Sanierungspläne realisiert, wird es auch im Bahnhof schöner. All das kann aber noch Jahre dauern. Deutlich schneller soll hingegen die Aufwertung am hinteren Ausgang des Bahnhofs gehen. Mit der Eröffnung der Radstation im vergangenen Jahr gibt es am Platz der Republik bereits einen neuen Blickfang und Frequenzbringer. Das Gladbach Center soll die Attraktivität dieses Bereichs noch deutlich steigern.

Das ist der neue Name des bestehenden Fachmarktzentrums, das auch konzeptionell neu aufgestellt werden soll. „Wir werden etwas Zeitgemäßes und Modernes entwickeln“, sagt Stefan Klug von Mitiska Reim, dem Investor, der vor einem Jahr gemeinsam mit der Luxembourg Investment Group den Einzelhandels- und Dienstleistungskomplex an der Lürriper Straße erworben hat. Jetzt soll es laut Klug zu einem Nahversorgungszentrum werden. Das vor allem mit Blick auf das große neue Wohngebiet „City Ost“, das in direkter Nachbarschaft entstehen soll, aber auch für die Firmen und das angrenzende Berufskolleg. Mitiska Reim ist auf die Revitalisierung von Fachmarktzentren in ganz Europa spezialisiert.

Vorgesehen ist eine Mischung aus Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistung und Büros. Die bestehenden Mieter, unter anderen Rewe und Kik, sollen bleiben. Aber die Einzelhandelsfläche wird neu gruppiert, Anlieferbereiche sollen zur Heinrich-Sturm-Straße verlegt und damit im Innenbereich eine höhere Aufenthaltsqualität geschaffen werden. Die Post zieht ins Postverteilzentrum auf der anderen Seite des Komplexes. Beim Parken für Kunden gilt ein neues System, das es bisher erst einmal in Deutschland gibt, das aber laut Stark in Skandinavien üblich ist. Die Ein- und Ausfahrt ist frei von Schranken, dafür wird das Kennzeichen erfasst. Beim Zahlen am Automaten muss nur das Kennzeichen eingegeben werden. Die Parkkarte ist passé.

Im Geschoss oberhalb des Rewe-Marktes sollen zusätzliche Flächen für Büros und Dienstleistungen geschaffen werden – mit Glasfront über das gesamte Foyer und flexiblen Flächen von 400 bis 1000 Quadratmetern. Die ersten neuen Mieter für die große Variante stehen schon fest. In Kooperation mit der städtischen Wirtschaftsförderung (WFMG) hat das Maklerbüro Bienen & Partner ein Start-up-Unternehmen aus Berlin dafür gewinnen können: LaHoma entwickelt eine Internetplattform für Inneneinrichtungen. Details werden noch nicht verraten. „Wir wollen den Möbelmarkt revolutionieren, schaffen eine Verbindung zwischen stationären und Online-Shops“, sagt Rabea Akanour. Sie führt mit David Hussey das Start-up und plant mit bis zu 100 Mitarbeitern. Bei deren Qualifizierung hilft die Arbeitsagentur in direkter Nachbarschaft.

Die beiden Ex-Berliner sind begeistert von Mönchengladbach. „Ich würde jedem, der eine Firma gründet, eine kleine Stadt empfehlen“, sagt Akanour. In Berlin verschwinde man in der Masse der Gründer, hier sei man sichtbarer und lerne rasch alle kennen, die man auf dem Weg braucht. „Mir ist es nicht leicht gefallen, aus Berlin wegzuziehen“, räumt sie ein. Am meisten überrascht und überzeugt habe sie aber, „wie nett und freundlich hier alle Menschen sind“. Ein weiteres Start-up könnte bald als Mieter dazukommen, sagt Makler Norbert Bienen. Sein Büro sei in Verhandlungen mit einer Firma aus dem IT-Bereich. Mit dem neuen Konzept und dem Gladbach Center werde auch die Rückseite des Hauptbahnhofs aufgewertet. „Es wird kein vor und hinter dem Bahnhof mehr geben“, so Bienen.

Auch WFMG-Chef Ulrich Schückhaus freut sich über das Investment, das laut Stefan Klug im höheren siebenstelligen Bereich liegt. „Nach schwierigen Jahren führt das zu einer Wiederbelebung.“

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