Mönchengladbach Haschisch-Schmuggler muss drei Jahre in Haft

Mönchengladbach · Am 3. April fielen der Haschisch-Schmuggler und dessen Fahrerin in einer Kontrolle an der niederländisch-deutschen Grenze auf. Im Auto entdeckten die Polizeibeamten damals ein Kilogramm Haschisch. Schnell war klar, dass die beiden nicht zum ersten Mal in Sachen Rauschgift unterwegs waren.

 Drei Hamburger flogen beim Marihuana-Schmuggel auf.

Drei Hamburger flogen beim Marihuana-Schmuggel auf.

Foto: AP, AP

Gestern saßen die beiden nebeneinander vor dem Mönchengladbacher Schöffengericht auf der Anklagebank. Der 34-jährige Mann hatte sich bereits bei Festnahme als Dealer zu erkennen gegeben und ein ungewöhnliches Geständnis abgelegt. "Ich will reinen Tisch machen", hatte der seit Jahren heroinabhängige Mann erklärt und vier weitere Schmugglerfahrten in die Niederlande zugegeben. Die 35 Jahre alte Hausfrau hatte eingestanden, den Mitangeklagten zweimal als Fahrerin auf den illegalen Einfuhrfahrten begleitet zu haben. "Dass die Drogenmengen nicht allein für den Eigenkonsum bestimmt waren, habe ich gewusst", hatte die Mutter von zwei Kindern ebenfalls gestanden.

"Wir sind aber kein Pärchen", beteuerte der Angeklagte im Gerichtssaal. "Vielleicht hat Sie der Führerschein der Komplizin zusammengebracht", vermutete der Richter. Schließlich besitzt der Dealer keine Fahrerlaubnis. Der 34-Jährige zuckte nur hilflos mit den Schultern und schilderte einen chaotischen Lebensweg, geprägt von der Drogenabhängigkeit. "Bisher habe ich aus meinem Leben nicht viel gemacht", so der Angeklagte. Nur vier Tage lang habe er bisher eine Therapie ausgehalten. "Aber jetzt habe ich mich geändert. Ich versuche, in der Haft eine Therapie anzuleiern", versprach der Junkie gestern.

Auch die Hausfrau erinnerte sich im Gerichtssaal an einen "ungeraden" Lebenslauf. Zunächst habe sie nur gekifft, später aber auch Heroin konsumiert. Eine Lehre als Steuerfachgehilfin hatte der Junkie kurz vor dem Ende der Ausbildung abgebrochen. Auch sie glänzte gestern mit guten Vorsätzen: "Ich möchte unbedingt sauber werden." Sie nimmt an einem Methadon-Programm teil. Im übrigen ist die zierliche Frau mit den dunklen Haaren strafrechtlich bisher kaum aufgefallen. Dagegen enthält das Vorstrafenregister des Mannes mehrere Eintragungen wegen Rauschgift-Kriminalität.

Am Ende verurteilte ihn das Schöffengericht wegen illegaler Drogeneinfuhr in fünf Fällen und Rauschgift-Handels zu einer dreijährigen Haftstrafe. Für die Gehilfin endete der Prozess glimpflich. Die Mönchengladbacher Richter verurteilten die Hausfrau zu einer einjährigen Freiheitsstrafe mit Bewährung. Ein Bewährungshelfer wird die 35-Jährige in den nächsten drei Jahren begleiten. Sie akzeptierte das Urteil sofort.

(RP)
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