Mönchengladbach Hartz IV: Wohnkosten steigen auf 88 Millionen

Mönchengladbach · Die Wirtschaftskrise wird sich auch auf die Zahl der Hartz-IV-Empfänger auswirken. Die Arge geht davon aus, dass in diesem Jahr 41 800 Menschen auf Sozialleistungen angewiesen sein werden.

Das sind fast 5000 mehr als in 2009. Betroffen sind auch viele Kinder. Für die Stadt, die für die Miet- und Heizkosten der Hartz-IV-Empfänger aufkommt, heißt das: Für den Haushalt 2010 muss ein Ausgabevolumen von insgesamt 88 Millionen Euro ausgewiesen werden.

Im vergangenen Jahr beliefen sich die Kosten noch auf knapp 84 Millionen, 2008 waren es weniger als 82 Millionen. Damals sorgten unter anderem höhere Heizkosten für den Anstieg. Die Zahl der so genannten Bedarfgemeinschaften blieb annähernd gleich. Das wird sich nach der Prognose der Arge nun ändern.

Doch nicht nur die Wohnkosten für Hartz-IV-Empfänger sind ein ständig anwachsender Ausgabeposten für die Stadt. Dazu kommen noch weitere Sozialleistungen. Zum einen für Menschen, die vorübergehend erwerbsunfähig sind, zum anderen für Rentner, die nicht genug Geld zum Leben haben.

Die Stadt zahlt denen Geld zum Lebensunterhalt, die wegen Krankheit oder Behinderung auf absehbare Zeit außerstande sind, auf dem Arbeitsmarkt eine Beschäftigung zu finden. Das können unter anderem Menschen mit Drogenproblemen sein oder solche mit schweren psychischen Erkrankungen, wie Willi Houben, Leiter des Fachbereichs Soziales und Wohnen, im Sozialausschuss erklärte. Auch hier steigen die Fallzahlen kontinuierlich.

In 2008 waren 438 Bedarfsgemeinschaften von vorübergehender Erwerbsunfähigkeit betroffen, im vergangenen Jahr 456. 2008 hatte die Stadt jährliche Aufwendungen in Höhe von knapp 2,8 Millionen Euro. 2009 stieg der Posten auf 3,2 Millionen an. Die Zahl der Rentner, die Anspruch auf Grundsicherung haben, erhöhte sich ebenfalls. 2008 waren es 2830, 2009 stieg die Zahl auf 2858. Die städtischen Ausgaben wuchsen hier von 16,2 Millionen auf 17.5 Millionen Euro an.

Aufgrund der demographischen Entwicklung geht man bei der Stadt davon aus, dass die Anzahl der über 65-Jährigen mit zu geringer Rente sich weiter erhöhen wird. Für 2010 wurde deshalb ein Haushaltsposten von 18,7 Millionen Euro angesetzt. Auch der Posten für die vorübergehend erwerbsunfähigen Menschen wurde aufgestockt — auf 3,8 Millionen Euro.

Somit sind die Ausgaben für die Hilfen zum Lebensunterhalt erheblich gestiegen: Insgesamt wird die Stadt in diesem Jahr voraussichtlich 106 Millionen Euro aufwenden müssen.

(RP)
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