Mönchengladbach Harter Winter, weniger Blitzer

Mönchengladbach · Lange Schnee- und Frost-Perioden bescheren der Stadt geringere Einnahmen. Denn in eisigen Monaten nehmen Autofahrer den Fuß vom Gas und werden seltener geblitzt. Im Sommer steigt die Raser-Bilanz bis auf das Vierfache.

Harte und lang anhaltende Winter sorgen offensichtlich dafür, dass weniger Raser unterwegs sind. In den Monaten mit Eis und Schnee werden zumindest an den zehn stationären Radargeräten in der Stadt erheblich weniger Raser geblitzt. Das haben die letzten Winter gezeigt. Beispiel Januar 2010: Tief Daisy bescherte Kälte und teilweise geschlossene Schneedecken. 537-mal wurden schnelle Autofahrer an den Starenkästen fotografiert, im Februar, der immer noch viele Niederschläge bescherte, löste die Kamera in den Radargeräten 370-mal aus. Im März wurde es langsam wärmer. Die Blitzbilanz: 613 Autofahrer erhielten ein Knöllchen, weil sie zu schnell die Starenkästen passierten.

1100 Verwarngelder im Mai

Bis zu viermal weniger blitzen die Starenkästen in den Wintermonaten. Das zeigt der Vergleichsmonat Mai 2010, in dem nach der Kameraauswertung 1100 Verwarngelder verhängt wurden. Im Juli wurde 800-mal geblitzt, im September 900-mal. "Im Durchschnitt wird in eisigen Monaten nur halb so viel geblitzt", sagt Stadtsprecher Walter Schröders. Er führt das aber nicht alleine darauf zurück, dass die Autofahrer bei Schnee und Kälte vorsichtiger fahren. Auch der Faktor Dunkelheit spiele eine Rolle. "Wenn es länger hell bleibt, wird auch öfter rasant gefahren", sagt Schröders. Insgesamt schlugen die Verwarngeld-Einnahmen an Starenkästen im vergangenen Jahr mit rund 384 000 Euro zu Buche. Dass die Blitzbilanz im Sommer doppelt so hoch ist wie in den Wintermonaten, sagt nicht unbedingt etwas über die Höhe der Einnahmen aus. Denn die Verwarn- und Bußgelder fallen je nach Tempo unterschiedlich aus. Dennoch kann man sagen: Im Schnitt sinken die Starenkästeneinnahmen im Winter um ein Viertel.

Die Bilanz des ersten Quartals 2011: Im Januar blitzte es an Starenkästen 274-mal (Einnahmen 18 800 Euro), im Februar 641-mal (30 200) und im März 657-mal (36 000). Insgesamt seien die Einnahmen in den vergangenen Jahren nicht zurückgegangen, berichtet der Stadtsprecher, "schließlich hatten wird in den drei vergangenen Jahren harte Winter". So sei auch kalkuliert worden. Neue Standorte für Starenkästen sind nicht geplant. "Nur zur Gefahrenabwehr können stationäre Radaranlagen aufgebaut werden", sagt Schröders. Dafür wird es aber demnächst einen zweiten städtischen Wagen mit mobiler Radarmessung geben.

Der erste, der schon länger unterwegs ist, wurde vor drei Wochen mit einer digitalen Kamera ausgerüstet. "Die Qualität der Aufnahmen ist jetzt deutlich besser", berichtet Schröders. Mit der Ausrede "Das war ich nicht" komme man nun nicht mehr so schnell durch.

(RP)
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