Mönchengladbach Hand in Hand für kulturelle Vielfalt

Mönchengladbach · Mit der Künstlerin Christiane Bethke haben die zehnten Klassen der Gesamt- schule Espenstraße ein 60 Meter langes Kunstbanner entworfen.

 66 verschiedene Nationen werden auf dem 60 Meter langen Kunstbanner vereint.

66 verschiedene Nationen werden auf dem 60 Meter langen Kunstbanner vereint.

Foto: Isabella Raupold

Stolze 60 Meter lang zieht sich das farbenfrohe Kunstband auf dem Hof der Städtischen Gesamtschule Espenstraße. "Hand in Hand für Vielfalt" heißt das Kunstwerk, dass die Schüler der 10. Klasse anlässlich ihres Schulabschlusses kreiert haben. Ein ganzes Schuljahr haben sie daran gearbeitet. Am Mittwoch konnte es endlich der Öffentlichkeit präsentiert werden. Professionelle Hilfe bekamen sie dabei von der Gladbacher Künstlerin Christiane Bethke.

"Bei einer Umfrage kam heraus, dass sich die Schüler mit vielen Ländern verbunden fühlen. Das war der Auftakt für dieses wunderbare Projekt für Gemeinschaft und Verbundenheit", sagt die Künstlerin. Mit ihrer mobilen Kunstwerkstatt "ArtStation" tourt sie durch NRW. Bereits in der Staatskanzlei in Düsseldorf konnte sie ein Projekt installieren. Diesmal arbeitet sie mit den Schülern zwischen 14 und 16 Jahren an der Espenstraße.

Multikulti gehört an der Espenstraße zum Alltag. Schüler mit Herkunft aus 66 verschiedenen Nationen besuchen die Schule - friedlich und im Einklang miteinander. Genau das soll Kunstprojekt zeigen. "Jeder hat hier seine Stärken eingebaut", betont Bethke. Umso stolzer waren die Klassensprecher der Stufe Zehn, als auch Schülersprecherin Lisa Maria Manke, bei der Enthüllung des fertigen Kunstwerks. "Wir freuen uns sehr über dieses Geschenk. Es repräsentiert unsere Schule ideal", findet Schulleiter Peter Blomert.

Die Vorbereitungen für das lange Banner - immerhin sollten alle Nationen der mehr als 1000 Schüler der Gesamtschule eingebunden werden - verlangte besondere Kunsttechniken. Gemeinsam mit Bethke und ihrem Kunstlehrer Gerd Schaeben haben sie gemalt. "Sogar bei Regen haben wir unter einem Zelt weiter gearbeitet", erklärt die Schülerin Tamara Dilver.

Symbole und Flaggen, unter anderem aus der Türkei, Griechenland oder Haiti, fanden ihren Platz auf der Collage. Alle Hände mit Flaggenmotiven berühren sich. "Besonders die jüngeren Altersstufen fanden das Projekt gleich gut. Sie wollten unbedingt wissen, ob ihr Herkunftsland auch dabei ist", so Kunstlehrer Schaeben. Tatsächlich fehlten im ursprünglichen Entwurf fünf Länder. Aber auch die sind noch kreativ eingebaut worden.

Ganz fertiggestellt ist die Multikulti-Mauer noch nicht. Daran werden die Zehntklässler bis Ende der Woche noch arbeiten. Vor Vandalismus soll das Kunstwerk natürlich geschützt werden. Eine Lösung ist schon gefunden. Mit einem Spezial-Anstrich soll die friedliche Botschaft vor Graffiti und anderen Schmierereien bewahrt werden. Zur Finanzierung steuert die Schulleitung 700 Euro hinzu. Es ist übrigens das erste Abschlussgeschenk der Zehntklässler an der Espenstraße. "Wer weiß, vielleicht entwickelt sich ja dadurch eine neue Tradition", sagt Gerd Schaeben.

(swin)
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