Mönchengladbach Gymnasien verlieren Schüler

Mönchengladbach · Überraschendes Ergebnis bei den Anmeldungen für weiterführende Schulen: Bei sechs Gymnasien meldeten sich deutlich weniger Viertklässler an. Rheindahlen und Franz-Meyers legten dagegen deutlich zu.

 Laut einer neuen Studie, hängen schulische Leistungen auch von der Wohnsituation der Eltern ab.

Laut einer neuen Studie, hängen schulische Leistungen auch von der Wohnsituation der Eltern ab.

Foto: ddp

Schulleiter Rainer Kühn und seine Lehrerkollegen vom Gymnasium Rheindahlen können zufrieden sein: Obwohl die Schule wiederholt von unterschiedlichen Seiten als Standort einer 6. Gesamtschule ins Gespräch gebracht wurde, hat sich dies auf das aktuelle Anmeldeergebnis offenbar nicht negativ ausgewirkt. Im Gegenteil. 69 jetzige Viertklässler wollen das Gymnasium im kommenden Schuljahr besuchen — das sind im Vergleich zum Vorjahresergebnis immerhin 13 mehr.

Einen Einbruch erlebten das Gymnasium Am Geroweiher (-15) und vor allem das Hugo-Junkers-Gymnasium (-32). Bei den Realschulen meldet die Geschwister-Scholl-Realschule im Vergleich zum Vorjahr ein schlechteres Ergebnis: Statt 115 Anmeldungen (2009) trafen dieses Mal 89 in Schul-Sekretariat ein. Insgesamt verzeichneten Gymnasien 67 Anmeldungen weniger als 2009, bei den Realschulen sind es 16.

Da die fünf Gesamtschulen insgesamt 68 Kinder mehr aufnehmen, könnte dies bedeuten: Die Mädchen und Jungen, deren Eltern Gymnasium oder Realschule als Wunsch-Schulform wollten, sind umgeschwenkt und haben von den zusätzlichen Gesamtschulplätzen profitiert. Doch das ist nicht so: Die Mönchengladbacher Grundschullehrer haben deutlich weniger Empfehlungen für das Gymnasium ausgesprochen.

"Die zusätzlichen Gesamtschulplätze sind ausschließlich Kindern mit einer Hauptschul-Empfehlung zugute gekommen. Die Zahl der künftigen Gesamtschüler, die auch ein Gymnasium oder eine Realschule hätten besuchen können, sind im Vergleich zu 2009 nahezu konstant", sagte Schuldezernent Dr. Gert Fischer auf Anfrage. Trotzdem habe sich dies nicht negativ auf die verbliebenen neun Hauptschulen ausgewirkt: "Diese Schulform ist stabilisiert, weil drei Hauptschulen auslaufen und aufgelöst werden." Das Anmeldeergebnis:

Hauptschulen Auf Vorjahresniveau oder sogar deutlich mehr (Aachener Straße + 20; Neuwerk + 18; Dohler Straße + 17; Kirschhecke + 8). Nur die Frankfurter Straße hat deutlicher verloren (- 19).

Realschulen Rheydt (131) und Wickrath (78) fast wie im Vorjahr. Deutlich zugelegt hat die Realschule Volksgarten (+ 11), während die Geschwister-Scholl-Realschule 26 Anmeldungen weniger hat.

Gymnasien Gewinner neben Rheindahlen ist das Franz-Meyers-Gymnasium (+ 14). Odenkirchen ist mit 102 Anmeldungen auf Vorjahresniveau. Verluste gibt es beim Math.-Nat. (108, - 11), Stift.-Hum. (102, - 17), An der Gartenstraße (113, - 11) und Marienschule (138, - 7).

Gesamtschulen Es gab 1125 Anmeldungen, 595 Kinder bekamen eine Absage. Spitzenreiter bei den Anmeldungen ist die Gesamtschule Volksgarten (275), vor Hardt (258) und Mülfort (224).

So genannte schulorganisatorische Maßnahmen gibt es nicht: Es wäre möglich gewesen, dass einige Schulen (Gartenstraße, Stift.-Hum., Realschule Volksgarten) Kinder abgewiesen hätten. Davon hätten dann Hugo-Junkers, Am Geroweiher und die Geschwister-Scholl-Realschule profitierten können.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort