Mönchengladbach Gütesiegel für Annaschule: Wie Lehrer Entspannung lernen

Mönchengladbach · "Entspannte Lehrer heißt entspannte Kinder." So fasst Maike Vieten, Grundschullehrerin an der Annaschule, das neue Handlungskonzept der Katholischen Grundschule in Windberg zusammen. Seit dem vergangenen Jahr ist die Annaschule Teil des Landesprogramms "Bildung und Gesundheit" (BuG), für das sich jede Schule anmelden kann. Seit 2009 wird mit Hilfe des Programms die Gesundheit aller schulischen Akteure verbessert und so für ein entspanntes Lehr- und Lernklima in der Schulgemeinschaft gesorgt. Nun startet das Konzept des Landesprogramms bis 2022 in die dritte Phase. Claudia Schäder, Koordinatorin des BuG-Programms, überreichte Anja Terbeck, Schulleiterin der Annaschule, offiziell das "Bildung und Gesundheit"-Gütesiegel: Somit gehört die Mönchengladbacher Grundschule nun zur Gemeinschaft der BuG-Schulen in ganz NRW.

 Zeigen stolz das Gütesiegel: Anja Terbeck, Maike Vieten, Gaby Raeder-Hueren und Claudia Schaefer (im Hintergrund v.l.) mit Kindern der Annaschule.

Zeigen stolz das Gütesiegel: Anja Terbeck, Maike Vieten, Gaby Raeder-Hueren und Claudia Schaefer (im Hintergrund v.l.) mit Kindern der Annaschule.

Foto: Ilgner

Die Idee, sich bei dem Landesprogramm BuG anzumelden, hatte Lehrerin Gaby Raeder-Hüren. "Ich merkte, dass wir wie in einem Hamsterrad sind und fragte mich, was uns gut tut", erzählt Raeder-Hüren. Vor einem Jahr stellten sich die 15 Lehrerinnen und Lehrer dann dem Qualitätstableau des Landes. "So fanden wir heraus, auf welche der 40 Aspekte wir mehr achten müssen", sagt Terbeck. Das Kollegium wählte zunächst den Schwerpunkt "Lehrer-Gesundheit".

Die Lehrerinnen und Lehrer lernen auf Fortbildungen und Netzwerk-Treffen, wie sie mit dem Stress besser umgehen, wie sie Burn-out-Fälle verhindern und wie sie den Schülern bei der Stressbewältigung helfen können. "Dabei müssen wir aber auch darauf achten, die positiv bewerteten Aspekte unsere Schule nicht aus den Augen zu verlieren", sagt Raeder-Hüren.

Auch Claudia Schäfer weiß, wie anstrengend der Beruf als Lehrerin ist. Sie selbst ist nicht nur Koordinatorin des BuG-Programms, sondern seit 23 Jahren Lehrerin. Und sie ist überzeugt: "Was die Lehrer stärkt, stärkt auch die Kinder. Allerdings sollte man sich die Frage stellen, was ist überhaupt umsetzbar." So haben sich die Akteure an der Annaschule dafür eingesetzt, dass der Schulhof besser wird. "Wir haben jetzt eine Ruhezone mit Tipis, wo sich die Kinder ausruhen können", sagt Raeder-Hüren. Und auch im Unterricht fließen Teile des "BuG"-Lehrplans mit ein. Entspannungsübungen, Bewegungspausen, gesunde Ernährung und Ohrenschützer für lärmempfindliche Schülerinnen und Schüler bei Tests sind nun Teil des Unterrichts. "Einfache Sätze, wie ,Ich bin jetzt fit und mach gut mit' werden mit yoga-ähnlichen Übungen mit den Schülern durchgeführt", sagt Ulrike Alstede, Koordinatorin des BuG-Programms beim Land. Auch die Eltern der Kinder profitieren vom Konzept der Grundschule in Windberg. "Die Kinder zeigen die Übungen ihren Eltern. Das hilft dann den Eltern bei der eigenen Erziehung", sagt Schulleiterin Terbeck. So werde nicht nur "die Schule ein stressfreier Ort", sondern auch das Zuhause.

Derzeit sind zwei weitere Mönchengladbacher Grundschulen und eine weiterführende Schule aus der Stadt auf dem Weg Teil des "Bildung und Gesundheit"-Schulen zu werden. "Jede interessierte Schule kann sich bewerben", sagt Schäfer.

(nije)
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