Mönchengladbach Grüne wollen mehr investieren und plädieren für eine Straßenbahn

Mönchengladbach · Die Grünen wollen Gladbach offensichtlich umdrehen - ist doch das Verb "wenden" das prägnanteste in ihrem gestern vorgestellten Programm für die fünf Wahlen, die am 25. Mai anstehen.

Sie wollen beispielsweise das Klima auf kommunaler Ebene wenden - "etwa durch ein Klimakonzept, das uns als Kommune am Rande des Tagebaus gut zu Gesicht stehen würde", sagt Spitzenkandidat Karl Sasserath. Und sie wollen den Verkehr umweltfreundlich wenden - durch die Förderung eines besseren ÖPNV und eine intelligentere Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel.

Deutlich konkreter klingt da eine Forderung, die der OB-Kandidat dem Wahlprogramm gestern mündlich hinzufügte und als "persönliches Anliegen" bezeichnete: "Mönchengladbach braucht wieder eine Straßenbahn" - um die Zentren von Gladbach und Rheydt sowie den Nordpark zu verbinden. Das sei erstens im Sinne der Wirtschaft, da sich die Durchflussgeschwindigkeit für den Lieferverkehr auf den Straßen erhöhe, sobald Autofahrer auf die Bahn umsteigen. Zudem fördere die EU entsprechende Projekte.

Die Grünen wollen die Zentren (weiter) neu beleben, sich bei der Wirtschaftsförderung auf kleine und mittelständische Unternehmen konzentrieren, die Investitionsquote der Stadt erhöhen und das Anstoßen von Projekten durch das Anzapfen von Fördertöpfen (Stichwort Soziale Stadt Rheydt) institutionalisieren. Kinder- und Jugendpolitik sowie Bildungs- und Schulpolitik, bisher in separaten Dezernaten verankert, sollen nach dem Willen der Grünen künftig "zusammen gedacht" werden, was auch bei der Ausschreibung der Stelle von Sozialdezernent Dr. Michael Schmitz betont werden müsse. Ferner will die Partei die fachlichen Kompetenzen von Migranten besser nutzen und in der Kultur ganzheitliche, interkulturelle und soziale Konzepte dauerhaft verankern.

Und für die OB-Wahl lautet das Programm, wie aus den Plakaten ersichtlich, schlicht - "Karl". "Unser politisches Kapital ist unsere Verlässlichkeit", sagt das grüne Urgestein Sasserath folglich auch. Und auf die Frage, wie es sich anfühle, dass Kandidaten anderer Parteien klassische grüne Themen wie das Radfahren besetzen, sagt er: "Anderswo ist das maximal personengebunden. Wir sind das Original."

An der Integrationsratswahl nehmen die Grünen "als einzige Partei in der Stadt" teil. Und zur Europawahl sagt Sasserath: "Ein starkes Europa ist längst auch gut für die einzelnen Kommunen."

(RP)
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