Antrag in Mönchengladbach Grüne: EWMG soll Bahnhof kaufen

Mönchengladbach · Die Partei schlägt vor, die NEW könnte den Fahrscheinverkauf im Bahnhof übernehmen.

 Das Reisezentrum am Hauptbahnhof Mönchengladbach soll Ende 2019 schließen.

Das Reisezentrum am Hauptbahnhof Mönchengladbach soll Ende 2019 schließen.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Dem Mönchengladbacher Hauptbahnhof droht der Verlust des DB-Reisezentrums – und deshalb soll die Entwicklungsgesellschaft der Stadt (EWMG) das Bahnhofsgebäude kaufen. Das zumindest schlagen die Grünen vor und haben einen entsprechenden Antrag für die nächste Sitzung des Rates gestellt. Die Stadttochter habe Ähnliches bereits in Rheydt getan und das dortige Bahnhofsgebäude von der Deutschen Bahn (DB) übernommen. Die Vorstellung der Grünen: Die Stadt könnte dann die Fläche des Reisezentrums an einen neuen Betreiber vermieten, etwa an die NEW. Der Versorger und Betreiber des Busverkehrs in der Stadt solle dann ein Kundenzentrum darin einrichten. Alternativ schlagen die Grünen die Vermietung an einen anderen Betreiber, etwa ein Reisebüro, vor. Sollte es nicht möglich sein, den Bahnhof zu kaufen, schlagen die Grünen alternativ eine An- und Weitervermietung der Räumlichkeiten durch die EWMG vor.

„Wir finden, dass es zu einer Großstadt gehört, in einem Hauptbahnhof auch eine persönliche Beratung für den Fernverkehr zu bekommen“, sagte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Karl Sasserath. Eine Versorgung allein durch Automaten reiche nicht aus: „Bei dem Preiswirrwarr der Bahn ist eine vernünftige Beratung unerlässlich. Dass Tickets für den Fernverkehr nur noch am Automaten gekauft werden können, halten wir für nicht tragbar.“ Die NEW könne neben regionalen Fahrkarten auch Tickets für Fernverbindungen verkaufen. Die NEW wollte dazu am Montag keine Stellung nehmen.

Die Bahn hatte im vergangenen Jahr mitgeteilt, dass Reisezentrum im Hauptbahnhof Ende 2019 zu schließen. Grund für diesen Schritt war eine Vergabe des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR). Der VRR beauftragt ab Ende des Jahres das französische Unternehmen „Transdev“ mit dem Verkauf von Tickets für den Nahverkehr. Diesen hatte zuvor die DB koordiniert und dafür eine Provision durch den VRR erhalten. Als Konsequenz will die Bahn nun Reisezentren im VRR-Gebiet schließen, darunter auch das in Mönchengladbach. Fernverkehrstickets soll es nur noch an Automaten geben.

Dirk Spieker, Bereichsleiter Immobilienan- und verkauf bei der EWMG, erklärte zum Vorstoß der Grünen: „Der Vorschlag war uns bisher nicht bekannt, und wir sehen derzeit auch keine Notwendigkeit, das Bahnhofsgebäude zu kaufen.“ Eine Vermietung des Reisezentrums durch die DB sei realistischer.

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