Mönchengladbach Grüne gegen Zirkusse mit Wildtieren

Mönchengladbach · Stadt soll Auftritte von Affen, Elefanten, Bären und Giraffen verhindern.

 Nach Ansicht der Grünen ist es unmöglich, Wildtiere im Zirkus artgerecht zu halten. Deshalb fordern sie ein Verbot.

Nach Ansicht der Grünen ist es unmöglich, Wildtiere im Zirkus artgerecht zu halten. Deshalb fordern sie ein Verbot.

Foto: dpa/Kochetkov

Mönchengladbach soll ähnlich wie München, Köln, Kassel und Mannheim die Auftritte von Zirkussen mit Wildtieren verbieten. Das schlagen die Mönchengladbacher Grünen vor und bitten in einem Antrag für die nächste Ratssitzung die Verwaltung, zu überprüfen, wie solche Gastspiele verhindert werden können. Vor allem bei Affen, Elefanten, Großbären, Giraffen, Nashörnern und Flusspferden sei es schlichtweg unmöglich, sie artgerecht zu halten. "Die Wildtiere müssen einen Großteil ihres Lebens in engen Transportwagen verbringen", sagt Ratsherr Gerd Brenner. Die Gehege seien zu klein, weil sie anders nicht transportabel wären. Wegen der langen Fahrt-, Auf- und Abbauzeiten bekämen die Tiere nicht ausreichend Bewegung, sagt Brenner. Zudem hätten zum Beispiel Affen, Elefanten und Bären nicht nur ausgiebigen Bewegungsdrang, sondern auch ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Die Folge sind, so die Mönchengladbacher Grünen, Verhaltensstörungen, Erkrankungen und sogar Todesfälle.

Das "Kulturgut Zirkus" sehen die Grünen durch ihren Vorstoß nicht bedroht. Gerd Brenner: "Viele Zirkusse unterhalten ihr Publikum mit Artistik, Magie und Clownerie. Ein Wildtier-Verbot wäre nur für jene Betriebe bedrohlich, die noch nicht die Zeichen der Zeit erkannt haben." In der Nachbarstadt Viersen hatte die SPD im Frühjahr ebenfalls ein Wildtier-Verbot beantragt. Dort hatte die Verwaltung allerdings Bedenken. "Nach aktueller Rechtslage dürfte ein generelles Verbot für Zirkusse mit Wildtieren nicht zulässig sein", heißt es in einer Stellungnahme. Die SPD fand diese Antwort angesichts zahlreicher anderslautender Urteile in der Sache "ungeheuerlich". Daraufhin versprach die Verwaltung, die Frage noch einmal gründlich zu prüfen. Das Ergebnis steht noch aus.

(RP)
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