Porträt Michael Magyar, Theatergeschäftsführer Grosses Partner an der Theaterspitze

Mönchengladbach · Der 57-jährige Diplom-Verwaltungswirt hat die Nachfolge des langjährigen Theatergeschäftsführers Reinhard Zeileis angetreten. Der Mönchengladbacher Michael Magyar, ein erfahrener Finanzexperte, kümmert sich um den Theaterhaushalt.

 Theatergeschäftsführer Michael Magyar sorgt dafür, dass die Finanzen der Bühnen stimmen.

Theatergeschäftsführer Michael Magyar sorgt dafür, dass die Finanzen der Bühnen stimmen.

Foto: Rick

Er hängt an seiner Heimatstadt. "Ich habe sehr gern hier gelebt", sagt Michael Magyar. Inzwischen ist er mit seiner Frau und der Familie seines Sohnes jedoch nach Waldniel in ein Mehrgenerationenhaus umgezogen. "Damit bin ich zum ersten Mal in meinem Leben weg aus Gladbach", stellt der 57-Jährige fest. Von dort aus fährt Magyar täglich in sein Büro im Krefelder Stadttheater.

Bereits seit dem 1. Januar 2007 ist der Diplom-Verwaltungswirt als Prokurist und Finanzexperte für die Theaterverwaltung tätig gewesen. Mit der Übernahme der Position des Geschäftsführers der gemeinnützigen Gesellschaft der Theaterträger Mönchengladbach und Krefeld ist Michael Magyar inzwischen an die Spitze der Theaterleitung aufgerückt. Gemeinsam und partnerschaftlich mit Generalintendant Michael Grosse, der ebenfalls als Geschäftsführer firmiert, setzt Magyar die Arbeit von Reinhard Zeileis fort, der nach 27 Jahren Ende November 2014 in den Ruhestand trat.

"Die Aufgabenbereiche sind damit neu geordnet worden, so habe ich die Prokura an meine Krefelder Kollegin Ingrid Mevissen abgegeben", informiert der neue Geschäftsführer. Neben den Theaterfinanzen gehören die Bereiche Arbeitssicherheit und Vertragswesen nun zu Magyars Hauptaufgaben. "Ich hatte eine sehr gute Vorbereitungsphase hin zu meiner jetzigen Position", erklärt er. "Das war eine große Freude für mich - man spürt, dass man jetzt mehr Verantwortung trägt."

Verantwortlich ist Michael Magyar etwa dafür, die sich abzeichnende Schieflage im Budget des Theaterhaushalts, die mit der höher als erwartet ausgefallenen Tarifsteigerung im öffentlichen Dienst zusammenhängt, abzuwenden. "Wir stehen wirtschaftlich eigentlich sauber da. Aber die Personalkosten laufen aus dem Ruder. In der Finanzierungsvereinbarung mit den Städten wurde nur mit zwei Prozent Tarifsteigerung jährlich gerechnet. Tatsächlich waren die Abschlüsse zuletzt höher", erklärt der Finanzexperte.

Für die Aufsichtsratssitzung Anfang Februar musste Michael Magyar notwendige Maßnahmen in Abstimmung mit dem Generalintendanten erarbeiten. Dazu gehört unter anderem die Erhöhung der Eintrittspreise ab der Spielzeit 2015/16. "Eine Lösung wird nicht ohne erhöhte Eintrittspreise möglich sein, wie wir es 2012/2013 auch schon einmal machen mussten", sagt er. "Im Vergleich zu anderen Theatern werden wir weiterhin in einer verträglichen Größenordnung liegen." Es geht um rund 15 Prozent plus, darauf müssten sich die Theaterbesucher einstellen. Andererseits soll die Reihe Kinderkonzerte, die immer ausverkauft ist und für die es stets Wartelisten gibt, ab der nächsten Spielzeit mit jeweils doppelten Spielterminen angeboten werden.

Dem Aufsichtsrat, dem zurzeit Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners vorsteht, legt Magyar viermal jährlich Quartalsberichte vor, in denen der Ist-Stand bei der Etat-Abwicklung festgestellt wird und eine Jahresprognose über die weitere Entwicklung der Theaterfinanzen zu geben ist. Magyar: "Wir müssen dem Aufsichtsrat gegenüber Rechenschaft ablegen, was wir mit den zur Verfügung gestellten Geldern machen. 90 Prozent dieser Mittel kommen schließlich aus Steuergeld." Immerhin drei Millionen Euro pro Spielzeit erwirtschafte das Theater selbst.

Auf künstlerische Entscheidungen nehme er keinen Einfluss, betont der Theater-Geschäftsführer. "Das ist eindeutig Angelegenheit des Generalintendanten", erklärt Michael Magyar. An der Spitze der Theaterleitung sind die Zuständigkeiten durch die Geschäftsordnung exakt geregelt. Aber gespannt sei er immer darauf, was am Theater an Produktionen erarbeitet wird - in allen vier Sparten, einschließlich der Konzerte des Orchesters, erklärt Michael Magyar.

(RP)
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