Mönchengladbach Großbaustelle: Kompromiss ist da

Mönchengladbach · Ein Viertel aller Baufahrzeuge nutzen die Hindenburgstraße, wenn das Stadttheater abgerissen wird – zunächst aber nur unbeladene. Mfi beteiligt sich an den Kosten für Pflaster-Schäden. Die Viersener Straße bleibt bis Anfang 2014 offen.

 Anja Götschel (Abteilung Straßenbau), Baudezernent Andreas Wurff, Verkehrsplaner Martin Scheel, Stadtsprecher Wolfgang Speen und Carsten Faust von Mfi erläuterten das neue Konzept.

Anja Götschel (Abteilung Straßenbau), Baudezernent Andreas Wurff, Verkehrsplaner Martin Scheel, Stadtsprecher Wolfgang Speen und Carsten Faust von Mfi erläuterten das neue Konzept.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Ein Viertel aller Baufahrzeuge nutzen die Hindenburgstraße, wenn das Stadttheater abgerissen wird — zunächst aber nur unbeladene. Mfi beteiligt sich an den Kosten für Pflaster-Schäden. Die Viersener Straße bleibt bis Anfang 2014 offen.

Ja: Baustellen-Lkw werden die Hindenburgstraße benutzen, wenn ab Oktober der Abriss von Stadttheater, Theatergalerie und Iduna-Hochhaus beginnt. Auch Vierzigtonner voller Beton und Stahl, sobald die Arcaden gebaut werden. Trotzdem war es ein Kompromiss, der "so viel Verträglichkeit herstellt wie möglich" (Verkehrsplaner Martin Scheel), den die Verantwortlichen für den Bau des Einkaufszentrums gestern vorstellten. Nötig geworden war dieser, weil die Ausschreibung für den Umbau der Steinmetzstraße kein Ergebnis gebracht hatte. Nun musste binnen kurzer Zeit eine neue Lösung her. Und die sieht wie folgt aus:

Lkw-Fahrten 139 000 Kubikmeter Schutt und Erdreich fallen an, wenn der Komplex inklusive Lichthof (los geht es Anfang August mit Entkernungen) abgerissen wird. Rund 9500 Lkw sind dafür nötig. Drei Viertel davon sollen über die Steinmetz-, 25 Prozent über die Hindenburgstraße fahren. Auf Letzterer jedoch nur leere Lkw, denn alle Lastwagen fahren über Viersener- und Steinmetzstraße ab. Macht über fünf Monate gestreckt rund 25 leere Lkw täglich vor 12 Uhr, die sich zu den rund 1000 Bussen und dem Lieferverkehr auf der Hindenburgstraße gesellen. Während des neunmonatigen Rohbaus müssen dann aber auch 44 000 Kubikmeter Beton sowie Stahl in die City geschafft werden. Wiederum fahren ein Viertel aller — dann beladener — Lkw die Hindenburgstraße hinauf.

Kosten Die "geringfügige Mehrbelastung" des Pflasters wird Schäden hervorrufen. Arcaden-Investor Mfi hat sich bereiterklärt, sich an den Kosten dafür zu beteiligen.

Baustellenkonzept Die Steinmetzstraße bleibt nun notgedrungen länger vierspurig als geplant. Ab Oktober wird die Fahrbahn auf zwei Spuren reduziert, weil ein zwölf Meter breiter Korridor für Baustelleneinrichtungen und -verkehr abgetrennt wird. Nach einer neuen Ausschreibung soll die Straße dann ab Mai 2013 für den Bauverkehr optimiert werden. Damit die Lkw von der Hindenburg- über das Stück Viersener Straße zwischen C & A und Stadttheater abfahren können, bleibt es länger offen als vorgesehen (ursprünglich war geplant, hier Baustelleneinrichtungen aufzustellen) — bis nach dem Weihnachtsgeschäft 2013 sogar. Die Straße wird sich allerdings so verengen wie bereits heute die Stepgesstraße neben der Interimshalle.

Besonderheiten Im November können zwei Wochen keine Busse die Hindenburgstraße befahren, wenn das Iduna-Haus abgerissen wird. Bereits im Oktober fällt das Tegelaers-Haus (Eingang Lichthof).

Kommunikation Händler sollen bei einem separaten Termin informiert werden. IHK, NEW, Polizei, Einzelhandelsverband und City-Management haben die Änderungen, wenn auch teils zähneknirschend, zur Kenntnis genommen. Der "Kümmerer", der zentrale Ansprechpartner, wird am 30. Juli vorgestellt. K OMMENTAR

(RP/ac)
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