Mönchengladbach GroKo: Englische Schilder für Gladbach

Mönchengladbach · Weil immer mehr ausländische Touristen, Geschäftsleute und Arbeitnehmer in die Stadt kommen, sollen Schilder künftig auch auf Englisch auf markante Punkte hinweisen. Damit reagiert die Große Koalition auch auf ausländische Investoren.

Mönchengladbach: GroKo: Englische Schilder für Gladbach
Foto: Ferl

Mönchengladbachs Erscheinungsbild soll internationaler werden. Dafür sollen zweisprachige Hinweisschilder in der Stadt sorgen, die auf den Weg zu den wichtigen zentralen Orten, Plätzen, Gebäuden, Sport- und Veranstaltungsstätten und Sehenswürdigkeiten hinweisen. Das will die Große Koalition aus CDU und SPD in einem gemeinsamen Antrag in der nächsten Ratssitzung beschließen, teilte die GroKo gestern mit. Die Verwaltung soll in Zusammenarbeit mit der Marketinggesellschaft Zug um Zug die bestehende Beschilderung ersetzen. Touristen, fremdsprachige Neubürger und Dienstreisende sollen sich so in der Stadt besser zurecht finden. "Der Kampf um die besten Köpfe endet nicht an der Grenze. Wenn wir neue Unternehmen zum Beispiel aus der Digitalbranche nach Gladbach holen wollen, werden die auch Arbeitnehmer aus dem Ausland mitbringen. Die müssen sich gleich orientieren können und sich willkommen fühlen", sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans-Peter Schlegelmilch.

In den meisten Großstädten sind zweisprachige Beschilderungen Standard. Der GroKo gehe es nun nicht darum, jedes einzelne Straßenschild zu übersetzen. "Aber die zentralen Punkte, die in diesem Zusammenhang wichtig sind, wie das Rathaus, die Hochschule, aber auch die Wirtschaftsförderung muss ich auch in Englisch ausschildern. So etwas muss ich auf einen Blick im Bahnhof, an den Einfallstraßen sehen und finden", sagte Schlegelmilch am Rande der Expo Real in München. Horst-Peter Vennen (SPD), Vorsitzender des Planungs- und Bauausschusses, sagte: "Mönchengladbach war schon immer eine internationale Stadt durch die Briten - und soll es auch wieder werden. Dazu ist diese Initiative ein wichtiger Anstoß."

Wie wichtig die Internationalisierung ist, machte am Morgen bei der Expo Real Ulrich Schückhaus deutlich. Mit Santander kommt inzwischen nicht nur der größte Arbeitgeber aus dem Ausland. Auch ausländische Investoren interessieren sich zunehmend für Gladbach. Das sei auf der Messe klar zu spüren. Einer der Partner des gemeinsamen Standes von Gladbach, Krefeld und den Kreisen am Niederrhein ist diesmal auch die niederländische Stadt Venlo. "Wir suchen diesen Austausch sehr", sagt Bareld Rebbers, Beauftragter für internationale Angelegenheiten der Stadt Venlo. Schückhaus sieht in der Nähe zu den Niederlanden ein Pfund, mit dem Mönchengladbach noch mehr wuchern könne. Schon jetzt gebe es aber Beziehungen. So würden viele Waren, die in niederländischen Geschäften verkauft würden, von den großen Logistikunternehmen in Güdderath aus verschickt.

Aber auch der Tourismus mit Gästen aus dem Ausland wächst in der Stadt. Die Zahl der Gästeankünfte insgesamt wuchs im ersten Halbjahr 2016 nur leicht um 0,6 Prozent auf insgesamt 83.891. Die Ankünfte ausländischer Gäste aber wuchs stark um 9,0 Prozent auf 18.408. Die ausländischen Gäste sorgten für fast 36.000 Übernachtungen in den Gladbacher Hotelbetrieben (plus 11,3 Prozent).

Bestehende Schilder sollen aber nicht alle auf einen Schlag durch zweisprachige ersetzt werden, sondern zunächst dort, wo ohnehin neue benötigt werden. Das soll die Kosten gering halten. "Wir wollen jetzt von der Verwaltung wissen, wo es möglich ist", sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Felix Heinrichs. "Dadurch sind Behördengänge um ein Vielfaches zügiger und leichter zu organisieren und Ziele für die Freizeitgestaltung rascher ausfindig zu machen."

(RP)
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