Mönchengladbach Grillmeisterschaft heiß von allen Seiten

Mönchengladbach · Auf dem Rheydter Marktplatz grillten acht Teams um die Wette. Die Temperaturen verlangten den Hobbygrillern einiges ab. An den Ständen durften die Gäste die Gerichte der Mannschaften probieren, dennoch blieb es recht leer.

 Seit 50 Jahren gibt es die Lebenshilfe Mönchengladbach. Das goldene Jubiläum war Grund genug, um mit einem eigenen Team an der Rheydter Grillmeisterschaft teilzunehmen. Die Mitglieder nutzten die Gelegenheit, um für mehr Inklusion zu werben.

Seit 50 Jahren gibt es die Lebenshilfe Mönchengladbach. Das goldene Jubiläum war Grund genug, um mit einem eigenen Team an der Rheydter Grillmeisterschaft teilzunehmen. Die Mitglieder nutzten die Gelegenheit, um für mehr Inklusion zu werben.

Foto: Detlef Ilgner

Es war eine anstrengende Prozedur, die sich die acht Teams, die bei der Rheydter Grillmeisterschaft mitmachten, da antaten. Auf dem Marktplatz knallte die Sonne vom Himmel und Sonnencreme war angesagt. Die rund 50 Teilnehmer, die am Grill standen, mussten sich ordentlich anstrengen. Der Schweiß rann ihnen über ihre Gesichter. Doch die Hitze hat auch ihr Gutes: Die Speisen blieben auf dem Weg zur Bühne, wo eine Jury aus vier Köchen die Gerichte bewertete, länger warm. Die Rheydter Grillmeisterschaft ist professioneller geworden. Vorbei ist es mit der Scherzveranstaltung, wo Karnevalisten und Politiker Feinschmecker geben. Wer gewinnen möchte, der muss nun wirklich Können am Grill beweisen. Das gelang gestern dem Team der Stadtsparkasse am besten, sie gewannen die Grillmeisterschaft. Was zu wünschen übrig ließ, war die Resonanz: Die Zahl der Gäste hätte deutlicher größer sein können.

Drei Runden galt es zu absolvieren. "Die Teams haben Warenkörbe bekommen, aus denen sie die Gerichte grillen sollen. Was sie machen, bleibt ihre Entscheidung", erklärte Peter Homann, der Vorsitzende vom Verein "unsere Stadt.jetzt", der die Grillmeisterschaft ausrichtete. In der ersten Runde sollte ein vegetarisches Gericht gegrillt werden, in der zweiten Runde ein Fleischgericht und in der dritten Runde eine Schweinshaxe auf Niedergartemperatur. "Das ist besonders schwierig. Wir haben alles selber ausprobiert. Niedergargrillen ist wirklich anspruchsvoll", erzählte Frank Pfennig, Mitorganisator und passionierter Hobbygriller.

Die Jury machte keinen Hehl daraus, dass ihr vegetarische Gerichte eher nicht schmecken. Auch der Vorjahressieger, die Große Rheydter Prinzengarde, tat sich schwer. "Alles unter 1,5 Kilogramm Fleisch ist für uns Aufschnitt", verkündete Ralf Kremer. Die vier Sterne auf seiner Schürze waren keine Hommage an die Fußballnationalmannschaft, sondern ein Zeichen für die vier Siege bei den vergangenen Meisterschaften am Grill.

Ein Politikerteam zeigte, dass es in Mönchengladbach sehr wohl mit einer Großen Koalition klappen kann: Jochen Klenner (CDU), Angela Tillmann (SPD), Andreas Terhaag (FDP) und Lena Zingsheim (Grüne) hatten sich unter Anleitung von Karl Liebel von der Oettinger-Brauerei zu einem Team zusammengetan. Während andere Mannschaften sich durchaus kreative Kostüme hatten einfallen lassen, erinnerten die Politiker doch stark an ganz normale Hobbygriller, wie man sie in jedem Garten findet. Die evangelische Jugendkirche Rheydt, die bisher an allen Grillmeisterschaften teilnahm, hatte das Motto "Das Leben ist ein Schauspiel" und zog zum Beispiel zur Melodie aus "Fluch der Karibik" zur Bewertung auf die Bühne. Das CSD-Team hatte indes eine Drag Queen dabei und die Mitarbeiter der Stadtsparkasse kamen als Spare Ribs.

Anders als in den Vorjahren durften die Gäste bei den Mannschaften auch Gerichte probieren. Wer das nicht mochte, hatte an zahlreichen Imbissständen ebenfalls die Gelegenheit. Im Rahmenprogramm gab es ein Konzert der Band "Insideout" und Kinder konnten vor dem Rheydter Rathaus eine riesige Strickleiter hinaufklettern oder auf einer Hüpfburg umhertollen.

(RP)
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